In Thailand leben – nur ein Traum?

Erfahrungsbericht von Wolfgang Payer, Inhaber der Easy ABC Sprachschule

Wer nach Thailand auswandern möchte, sollte diesen Schritt nicht unvorbereitet oder übereilt machen. Fotos: Payer
Wer nach Thailand auswandern möchte, sollte diesen Schritt nicht unvorbereitet oder übereilt machen. Fotos: Payer

PATTAYA: Schneeweiße Strände, gesäumt von Kokosnusspalmen, smaragdgrüne Dschungel, kristallklare Wasserfälle, lauwarme Monsunregen, schöne Frauen, bunte, quirlige Märkte, antike Tempel, exotische Streetfood-Restaurants, leckeres, preiswertes Essen und warmes Klima das ganze Jahr über. Das ist es, was viele Menschen mit Thailand verbindet. Ein Männerparadies – sagen viele, obwohl auch immer mehr alleinstehende Frauen und Familien hier urlauben, überwintern oder gar für immer hier bleiben.

Den Traum vom Auswandern und in Thailand zu leben haben viele Menschen. Insbesondere in dieser Zeit, wo es in Europa kalt wird und die Kosten für Energie, Kraftstoff und Lebenshaltung nahezu explodieren. Dort zu leben wo andere Urlaub machen, wo die Heimatwährung aus D-A-CH noch einen Wert hat, wo man auch mit einer verhältnismäßig geringen Rente bzw. Einkommen menschenwürdig leben kann und die Menschen selbst in schwierigen Zeiten noch ein Lächeln im Gesicht haben, ist der Traum schlechthin.

Bei den meisten bleibt es beim Träumen, viele andere dagegen machen ihren Traum wahr.

Nun, ich selbst habe mir meinen Traum, der 1986 bei meiner ersten Thailandreise begann, vor 18 Jahren erfüllt und die Zelte in meiner Heimat Deutschland abgebrochen. Damals, Anfang 40, noch weit vom Rentenalter entfernt und ohne großes Kapital in der Tasche, war ich der Überzeugung, dass mir hier in Thailand die ganze Welt offen stünde. Relativ schnell wurde ich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, als ich mich in Bangkok in einem kleinen Studio-Apartment – zwar mit Swimmingpool, aber mit wenig Geld in der Tasche – wiederfand und eine Zeitlang sehr sparsam leben musste. Gott sei Dank hatte ich bereits in Deutschland recht ordentlich Thai sprechen gelernt, weshalb es für mich nicht so schwierig war mich hier in Thailand zurechtzufinden, Kontakte zu knüpfen und interessante Menschen kennenzulernen. Ich hatte die Absicht eine Arbeit zu finden, um mir später eine eigene Existenz aufzubauen.

Touristengebiete sind auf die Bedürfnisse von Ausländern eingestellt, z.B. Supermärkte mit westlichen Lebensmitteln. Foto: Jahner
Touristengebiete sind auf die Bedürfnisse von Ausländern eingestellt, z.B. Supermärkte mit westlichen Lebensmitteln. Foto: Jahner

Thai-Sprache Schlüssel zum Erfolg

Ohne meine Sprachkenntnisse wäre ich wahrscheinlich ein Außenseiter geblieben, aber so war es mir möglich in Thai-Kreise hineinzukommen, wo man als Farang eigentlich nur schwer Zugang findet. Nicht selten wurde ich von einflussreichen Thai-Freunden zu Veranstaltungen mitgenommen, wo hochrangige Persönlichkeiten, Geschäftsleute und Prominenz, (Minister, Bürgermeister, Botschafter, Schauspieler und Sänger) zugegen waren, die ich dann auch kennenlernen durfte. Dieses Netzwerk (auch Vitamin B genannt), in Verbindung mit meinen Sprachkenntnissen, hat mir auf meinem Weg, eine Existenz in Thailand aufzubauen, geholfen. Und natürlich auch gute Freunde, Landsleute – die ich hier kennenlernen durfte – waren eine große Bereicherung. In Bangkok nutzte ich die Zeit zur Fort- und Weiterbildung und erwarb die notwendigen Zertifikate um offiziell als Sprachlehrer in Thailand arbeiten zu dürfen. Doch das war nur der Anfang, das Sprungbrett, sozusagen. Später dazu mehr.

Aber was gibt es zu beachten, wenn man sich mit dem Gedanken des Auswanderns beschäftigt? Kann man nicht zuhause einfach alles auflösen und herkommen?

Doch! Das geht schon..., ist aber nicht empfehlenswert, denn die Chancen zu scheitern sind viel zu groß!

Lieber Land- oder Stadtleben?

Einige Bekannte von mir, die in den letzten Jahren nach Thailand gezogen sind, gingen folgendermaßen vor:

Zuerst einmal einige Male hier Urlaub machen und sich auch in den verschiedenen Provinzen des Landes ein wenig umschauen, um herauszufinden, wo man überhaupt leben möchte. Den einen zieht es in die Städte von Bangkok und Chiang Mai, den anderen auf die Inseln wie Phuket, Koh Samui oder Koh Chang. Andere wiederum sind lieber in typischen Badeorten wie Hua Hin, Cha-am oder Pattaya. Sogar die absolute Abgeschiedenheit in der tiefsten Provinz (Surin, Petchabun, Buriram oder Nong Khai) wird von einigen Personen angestrebt.

Wolfgang Payer (M.) und sein Team stehen Ihnen gerne zur Verfügung – in der Easy ABC Sprachschule Pattaya.
Wolfgang Payer (M.) und sein Team stehen Ihnen gerne zur Verfügung – in der Easy ABC Sprachschule Pattaya.

Auch ich konnte dieses Landleben schon häufiger für ein paar Tage bzw. Wochen auf meinen zahlreichen Reisen durch Thailand mit dem Auto und Motorrad genießen. Aber so schön und idyllisch das Leben auf dem Land inmitten von Holzhütten, Reisfeldern und Wasserbüffeln auch sein mag, für eine Weile ist es vielleicht ganz entspannend, aber nicht wenigen fällt nach kurzer Zeit bereits die Decke auf den Kopf. Eine nur mäßig ausgebaute Infrastruktur, keine international ausgebildeten Ärzte, mit denen man sich gut verständigen kann, bzw. keine internationalen Krankenhäuser mit Dolmetscher-Service in der Nähe, falls mal ein Notfall eintritt, keine Freunde aus der Heimat, um sich ab und zu mal zum Stammtisch zu treffen, keine internationalen Restaurants und ein nur mühsamer Zugang zu den aus der Heimat gewohnten Lebensmitteln, usw. Das geliebte Brot, eine Torte bzw. Wurstwaren wie aus der Heimat, bestellt sich so mancher übers Internet.

Vorzüge der Touristenorte

Braucht man alles nicht, habe ich schon oft gehört, aber genau das sind die Gründe, warum es die meisten Auswanderer in Orte wie Phuket, Hua Hin oder Pattaya zieht. Denn hier gibt es einfach so gut wie alles, was man auch aus der Heimat kennt.

In größeren Orten, wo es verstärkt Tourismus gibt, hat man sich inzwischen auf die Bedürfnisse der Ausländer eingestellt. Angefangen von spitzenmässigen Krankenhäusern, futuristischen Shopping Malls, wo man vom Krustenbrot bis hin zur Leberwurst, Schweizer Käse und importierten Wein alles bekommt. Auch schnelles Internet, sowie Landsleute, die man mal zum Erfahrungsaustausch oder auf ein Glas Wein oder Bier treffen kann, usw.

Der ein oder andere mag das alles auf dem Land nicht vermissen, für die meisten aber ist es ein Grund das vermeintlich so tolle – idyllische – Landleben wieder aufzugeben. Gerade erst kürzlich sagte mir ein Freund, dass er sich die Millionen (Baht) für den Hausbau mit Swimmingpool in der Pampa lieber gespart hätte, wenn er nur vorher gewusst hätte, worauf er sich da einlässt, aufs Grundstück der Freundin bei ihrer Familie zu bauen. Denn jetzt ist die Kohle weg. Die langjährige Freundin tröstet sich derweil mit einem Jüngeren.

Grundlegende Auswandererfragen

Als nächstes gilt es zu klären, wovon man hier in Thailand seinen Lebensunterhalt bestreiten wird. Mit einem guten finanziellen Polster braucht man sich eher keine großen Gedanken zu machen. Wer aber vorhat hier von seiner Rente zu leben oder gar hier zu arbeiten, sollte die Kosten und Möglichkeiten vorher genau berechnen. Nicht unerheblich sind hierbei auch die Kosten für eine gute Krankenversicherung, je nach Alter bis zu mehreren hundert Euro im Monat. Auch als Farang eine legale Arbeit zu finden ist nicht so einfach, denn die thailändischen Behörden erteilen für Arbeiten, die auch von Thais ausgeübt werden können, nicht so einfach eine Arbeitserlaubnis.

Mit dem Internationalen Führerschein darf man nach seiner Übersiedlung nur 90 Tage lang fahren, dann muss man sich einen Thai-Führerschein besorgen.

Auch die Frage des richtigen Visums stellt für viele ein großes Problem dar, denn wer noch keine 50 Jahre alt ist, bekommt für Thailand nicht so einfach ein Langzeitvisum. Nicht jeder erfüllt die Voraussetzungen für ein Ruhestandsvisum (Kapitalnachweis 800.000 Baht), ein Ehegattenvisum (Kapitalnachweis 400.000 Baht), ein Arbeitsvisum, oder kann sich ein teures Elite Visa für 5 bis 20 Jahre Visum (Kosten 500.000 Baht bis 1 bzw. 2 Million Baht) leisten.

Nach dem Lernen an den Strand. Kein Problem!
Nach dem Lernen an den Strand. Kein Problem!

Ein ED-VISUM (Studien­visum) könnte die Lösung sein. Man geht zur Sprachschule erhält Langzeitaufenthalt und lernt gleichzeitig die Landessprache. Und das alles ohne einen Kapitalnachweis, Mindest­einkommen, Rente, etc.

Wie wird man hier leben? Mietet man sich ein Haus oder eine Wohnung, bzw. kauft man sich Eigentum? Hat man schulpflichtige Kinder, die mit herziehen? Wenn ja, wie findet man die richtige Schule für sie? Kauft man sich ein Auto oder Motorrad (Roller) oder beides? Kann man als Ausländer Kraftfahrzeuge finanzieren oder nicht?

Stammtischgelaber und falsche Freunde

Fragen über Fragen, die es zu klären gibt, bevor man die Zelte in der Heimat abbricht und endgültig herkommt. Für Viele eine schier unlösbare Aufgabe. Viele lassen sich abends beim Bier von sogenannten „Thailandprofis“ beraten. Aber um wirklich aktuelle und verlässliche Informationen zu bekommen, empfehle ich, sich lieber an eine entsprechende Agentur zu wenden, die es hier landesweit überall gibt und die sich um Visaangelegenheiten, Immobilienmiete/ -kauf, Führerscheinumschreibung, Übersetzung von amtlichen Dokumenten usw. kümmert. Aber wie wählt man die richtige Agentur aus? Denn auch hier gibt es welche, denen es in erster Linie um das Wohlergehen ihres eigenen Geldbeutels geht, als um das des Kunden. Nichts lässt sich leichter ausnehmen als unerfahrene „Greenhorns“ mit Geld in den Taschen und selbst Landsleute schrecken davor nicht zurück. Darum sich lieber erstmal ein wenig schlau machen und Erkundigungen einholen. „Schwarze Schafe“ sind meist stadtbekannt und seriöse Geschäftsleute ebenfalls.

Darum, nichts überstürzen, sondern lieber gut planen. Kommt erstmal her, schaut euch um, trefft andere Auswanderer, tauscht Erfahrungen aus, erkundigt euch, usw.

Ich habe es damals ähnlich gemacht. Dass ich viele Leute kannte, war mir eine große Hilfe hier Fuß zu fassen und mir eine solide Grundlage aufzubauen. Um beruflich Erfahrungen zu sammeln habe ich die ersten Jahre in Bangkok als Sprachlehrer gearbeitet, ich bin dann 2007 nach Pattaya gekommen um mich hier mit der Easy ABC Sprachschule selbstständig zu machen. Seitdem bin ich dauerhaft hier und stehe mit meinem 20-köpfigen Team Landsleuten, Urlaubern und Expats gerne zur Verfügung.

Wir unterrichten Deutsch (A1 bis B2), auch für das Heiratsvisum, Englisch, Russisch und Thai vom Anfänger-Niveau bis zum Fortgeschrittenen-Level in Einzel- oder in Gruppenkursen. Selbst Online- als auch Computerkurse gehören zu unserem Lehrprogramm.

Wenn jemand Fragen zum Auswandern, Sprachen lernen, ED-Visum etc. hat, darf er sich gerne an uns wenden. Wir helfen gerne weiter. Mehr Infos unter: www.easy-abc-th.com.

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