Etwas Kulturelles zwischendurch…

Teil 2: Die Riesen im Suvarnabhumi Airport

12 mächtige Riesenfiguren können im internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok bewundert werden. Foto: Khun Ten
12 mächtige Riesenfiguren können im internationalen Flughafen Suvarnabhumi in Bangkok bewundert werden. Foto: Khun Ten

BANGKOK: Die 12 Riesenfiguren im Suvarnabhumi-Flughafen von Bangkok, Yakshas oder Yaks genannt, repräsentieren Fabelwesen aus dem Ramakian, das wiederum auf das Ramayana, dem 2. Indischen Nationalepos (aus der Zeit 4. Jh. v.Chr. bis 2. Jh. n.Chr.) zurückgeht. Dieses ist eine Kunstdichtung und ist, für uns Europäer, am ehesten mit der griechischen Mythologie vergleichbar.

Rama wird im 1. und 7. Buch als Inkarnation der Gottheit Vishnu verstanden. Mit der Ausdehnung der indischen Kultur gegen Ende des 1. Jahrtausends in Südostasien entstanden etliche nationale Fassungen mit vielen Weiterentwicklungen. Thailands König Rama II. hat im späten 18. Jahrhundert veranlasst, eine eigene thailändische, Version zu verfassen (Ramakian). Die Yaks spielen darin eine bedeutende Rolle. Die Geschichte erzählt den Kampf von Prinz Rama aus dem Hause Kosala, gegen Ravana, Fürst der Dämonen, auf der Insel Lanka. Gut gegen Böse, in deren Verlauf Hanuman als Ramas Helfer einige der Sagenriesen tötet.

Tosakanth, oder auch Ravana, grünliches Gesicht, das bei Umwandlung zum Herrscher goldig wird, aufgebogene Hauer, später entstanden unter König Rama III. Ravana ist Herscher von Longka, einer Stadt der Unterwelt, und hat 10 Gesichter und 20 Hände. Er soll zwei Töchter und 1.015 Söhne gehabt haben. Er ist der Hauptgegenspieler zu Rama im Epos. Letztendlich wird Ravana aber durch Rama mit Pfeilen umgebracht und Hanuman stiehlt sein Herz.

Suriyaphob, rotes Gesicht, Reisszähne im Oberkiefer, kämpfte in der Ramayana (Mythologischer Epos) mit Pra Satarut und warf seinen magischen Speer dem Feind entgegen. Am darauffolgenden Tag wird Suriyaphob von Praprots Pfeilen durchbohrt und er stirbt auf dem Schlachtfeld.

Cakravarti, weißes Gesicht, aufgebogene Hauer, herrscht wohlwollend und ethisch über die Welt. Eine solche Herrschaft wird Sarvabhauma genannt. Im Buddhismus wird der Cakravarti als das weltliche Gegenstück eines Buddha betrachtet. In der Regel bezieht es sich auf das zeitliche als auch das Königtum; und besonders im Buddhismus und Jainismus.

Maiyarab, violettes Gesicht, spitze Eckzähne, besetzt die Unterwelt nach dem Tod seines Vaters. Er ist der Hexerei mächtig und kann ganze Armeen hypnotisieren. Er wird aber im Kampf mit Hanuman, der Rama zu Hilfe kommt, von ihm getötet.

Viruncamban, dunkelblaues Gesicht, spitze Eckzähne, Krokodilsaugen, hat die magische Kraft sich zu verwandeln. Viruncamban macht sein Pferd unsichtbar, während er selbst gegen die Armee der Affen unter Hanuman kämpft, und viele von ihnen tötet. Als Rama trotzdem das unsichtbare Pferd „Nin Pahu“ von Viruncamban mit einem Pfeil erlegt, verwandelt er sich zu einer Wanze und entkommt so der Verfolgung durch Hanuman. Auf dem Berg Askarn treffen die Beiden aufeinander, wo Viruncamban, in seiner Form als Wanze, dem Affenschwanz des Hanumans nicht widerstehen kann. Darauf erschlägt Hanuman die Wanze an einem Felsen.

Sahassadeja, weißes Gesicht, aufgebogene Hauer, später entstanden unter König Rama III. Er ist ein Verbündeter von Ravana und hat enorme Mächte, z. B. auch 1.000 Köpfe und 2.000 Hände. Er gebietet über Leben und Sterben und ist von Brama mit Unbesiegbarkeit in jedem Krieg ausgestattet worden. Hanuman aber beschädigt seine Waffen und besiegt Sahassadeja letztlich in dem er ihm den Kopf abtrennt.

Weitere Figuren, auf die wegen Platzmangel hier nicht eingegangen werden kann, sind:

Tosagirithorn, dunkelrotes Gesicht, gleiche Figur wie Suriyaphob. Tosagirivan, türkisfarbenes Gesicht. Indrajit, blaues Gesicht. Askan-Mara, hellblaues Gesicht, aufgebogene Hauer. Virulhok, dunkelblaues Gesicht. Mangkorakarn, grünliches Gesicht, spitze Eckzähne, ein Vatermörder, ist aber später unter König Rama III. entstanden und dem Ramakian zugefügt worden.

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