Burgstaller-Comeback endet mit Gelb-Rot

Trotzdem feiert Österreich

Ralf Rangnick, Österreichs Cheftrainer, in Wien. Foto: epa/Christian Bruna
Ralf Rangnick, Österreichs Cheftrainer, in Wien. Foto: epa/Christian Bruna

BAKU: Österreich macht auch dank Trainer Ralf Rangnick vorzeitig das EM-Ticket klar. Beim Sieg in Aserbaidschan kommt auch der Ex-Schalker Guido Burgstaller zum Einsatz. Sein Comeback endet aber schnell.

Am Ende dürfte es Guido Burgstaller relativ egal gewesen sein. Vier Jahre nach seinem eigentlichen Rücktritt aus Österreichs Nationalteam gab der Angreifer beim 1:0-Sieg in Aserbaidschan am Montagabend sein Comeback. In der 82. Minute wurde der ehemalige Bundesliga-Profi eingewechselt, gut zehn Minuten später war sein Arbeitstag schon wieder beendet.

Erst sah der 34-Jährige in der zweiten Minuten der Nachspielzeit Gelb wegen Spielverzögerung. Rund 120 Sekunden später schickte ihn der Schiedsrichter wegen eines Fouls mit Gelb-Rot vom Platz. Trotzdem feierte am Ende auch Burgstaller mit seinen Teamkollegen die vorzeitige Qualifikation für die Fußball-EM in Deutschland.

«Schade für Burgi, trotzdem war es wichtig, ihn dabei zu haben», sagte Österreichs Trainer Ralf Rangnick im Anschluss. Der 65-Jährige hatte Burgstaller wegen mehrerer Verletzungsausfälle im Sturm vom Comeback überzeugt. Dieses dauerte nun zwar nur kurz, letztlich überwog aber bei allen die Freude. Die mitgereisten österreichischen Fans sangen mit Blick auf das Turnier in Deutschland im kommenden Jahr sogar: «Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.»

«Das Gefühl ist überwältigend. Es ist immer etwas sehr Besonderes, sich für eine EM zu qualifizieren», sagte Bayern Münchens Defensiv-Allrounder Konrad Laimer. Auch Borussia Dortmunds Marcel Sabitzer war zufrieden. Der Mittelfeldspieler hatte mit seinem verwandelten Elfmeter in der 48. Minute für den Sieg gesorgt.

«Wir haben immer gefightet, alles probiert, um die Stadien wieder zu füllen und die Fans hinter uns zu bringen, das haben wir geschafft», sagte der 29-Jährige. «Wir haben wieder eine Euphorie entfacht, nicht zu viel, aber wir haben uns doch eine Wertschätzung erarbeitet.»

Das gilt auch für Rangnick, der nach einer unglücklichen Station bei Manchester United in Österreich nicht erst nach der vorzeitigen Qualifikation großen Respekt genießt. Nur ein Spiel hat die ÖFB-Auswahl in der EM-Qualifikation bislang verloren. «Ich habe den Jungs gesagt, dass ich sehr stolz auf sie bin. Die Quali-Gruppe war eine der schwierigsten. Sich schon am vorletzten Spieltag zu qualifizieren, ist nicht selbstverständlich», sagte er.

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