Rudolf Lippert 20.07.19 13:37
400 THB Mindestlohn
Nein, Herr Schiffer. Hier geht es niemandem um das Wohlergehen des Prekariats (Bodensatz des Volkes). Es war doch nur ein Wahlversprechen (in bester Gesellschaft von Bush, Kohl, Merkel, usw.). Sollte es eine geringe Anhebung geben, gibt es sie nur um weiter Ruhe im Prekariat zu bewahren. De facto sind sie gleich besch....n dran, ob mit 300 oder 345 THB am Tag, selbst mit 400 THB. Ob der Farang 100 oder 150 THB für sein Breakfast bezahlt hat mit dem Kellner oder seiner eigenen Haarfarbe rein gar nichts zu tun. Wenn der Restaurantbesitzer dem Personal 35% mehr bezahlen muss (ob er das tut ist eine andere Frage) will er selbst nicht mit 0% mehr herausgehen. Also kalkuliert er 35+ vielleicht 25% für ihn mit ein. Nach der letzten Erhöhung des Mindestlohn folgte eine grosse Teuerungswelle, die vor allem die Ärmeren traf (liegt in der Natur der Sache). Die Wurzeln von Armut zu bekämpfen sieht anders aus, was jedoch hierzulande niemand will.
Ein schönes Leben mit wenig Geld für Farangs? Dafür führen Sie Thailand an? Da haben Sie aber die letzten Updates verpasst, sorry. Wer mit sehr wenig auskommen muss ist schon längst auf dem Weg nach Vietnam oder den Philippinen wegen einfacherer Visabestimmungen, weniger EK zum Nachweis und 30% niedrigeren Lebenshaltungskosten.
Thomas Thoenes 18.07.19 21:10
@Ronaldo
Du kannst Thailand doch nicht mit BRD oder USA vergleichen. Das ist wie Äpfel und Birnen vergleichen. Für Deutschland wäre das System veraltet, da geb ich dir recht. Aber hier ist es top aktuell. Hier ist die Situation leider so, das so ziemlich jeder Arbeiter täglich durch einen anderen billigeren, schnelleren oder zuverlässigeren ersetzt werden kann. Für einen Mindestlohn muss erstmal die Basis geschaffen werden. Schulische und berufliche Ausbildung, Sozialversicherung für jeden Arbeitnehmer, allgemein gültige Arbeitsverträge und und und.
Rene Amiguet 18.07.19 16:52
Lockvögel
Wahlversprechen sind international fast überall nur faule Eier. Es lebe die sogenannte Demokratie.
Ronaldo 18.07.19 16:43
@Müller und Thönes
Ihre Witschaftstheorien sind veraltet. Die Einführung des Mindestlohns in D ist ein sehr gutes Beispiel, um Ihre Theorie zu entkräften. Nach Einführung des Mindestlohns von 8,50 € / Stunde war die Inflationsrate noch jahrelang weit unter der, von der EZB angepeilten, 2 %- Marke. Was wurde von den Markradikal-Theoretikern gejammert, dass es Arbeitsplätze kosten wird. Und? Dem war nicht so.
Sie wollen noch ein Beispiel? OK: USA heute, die Arbeitslosenquote auf historischem Rekordtief und trotz steigender Lohnzahlungen ist auch hier die Inflationsrate zu niedrig, derzeit 1,5 %. Es gibt vom 16.7. einen guten Artikel dazu auf SPON mit dem Titel "Vom eigenen Erfolg überrollt" - sehr empfehelnswert.
Den hart arbeitenden Menschen einen Tagesmindestlohn von mehr als 400 THB mit diesen fadenscheinigen Argumenten zu verweigern, ist in meinen Augen menschenverachtender Zynismus.
Thomas Knauer 18.07.19 15:56
Die Befürchtungen das der Mindestlohn Arbeitsplätze kostet war in D auch groß, hat sich aber als nicht zutreffend erwiesen.
Sicher werden durch höhere Mindestlöhne Preise steigen. Ob dies in dem Umfang geschieht das es den Mehrwert komplett zunichte macht bleibt abzuwarten.
Allein der Mindestlohn ist keine Lösung, es müsste derselbe auch flächendeckend und konsequent kontrolliert werden, was ich mir nicht vorstellen kann. Die Burmesen und Kambodschaner sowie Laoten arbeiten oft für deutlich weniger.
Eine sicher nachhaltige Verbesserung wäre eine Ausbildungsoffensive, die es jungen Menschen ermöglicht eine fundierte Ausbildung zu machen. Dies führt zu deutlich höheren Löhnen und größerer Zukunftssicherheit, dafür fehlt es aber schon an der Basis , der Schulbildung.
Bei uns in der Region erhalten die Feldarbeiter 8000thb im Monat bei 4 freien Tagen, ist der Mindestlohn, allerdings wird für Getränke und Mittagessen bis zu 2000thb einbehalten.