Gedenken an Leid in der Welt bei Kreuzweg

Am Kolosseum in Rom

Karfreitagsfeier in Rom. Foto: epa/Giuseppe Lami
Karfreitagsfeier in Rom. Foto: epa/Giuseppe Lami

ROM: Bei der traditionellen Kreuzwegandacht vor dem Kolosseum in Rom hat Papst Franziskus in seinen von verschiedenen Menschen und Gruppen verlesenen Texten das Leid in der Welt beklagt. In Erinnerung an Jesu Christi und dessen Leiden richtete das Oberhaupt der katholischen Kirche sein Gebet am Karfreitag an die Menschen, «die in so vielen Teilen der Welt um deines Namen willen Verfolgung erleiden; diejenigen, die unter dem Drama des Kriegs leiden, und diejenigen, die in dir Kraft schöpfen und schwere Kreuze tragen».

Normalerweise verfolgt Papst Franziskus die Prozession vor Ort. Wie bereits im vergangenen Jahr verzichtete der seit Monaten gesundheitlich angeschlagene 87-jährige Franziskus jedoch kurz vor Beginn auf die Teilnahme. Um seine Gesundheit zu schonen, wolle er die Andacht von seinem Wohnsitz im Vatikan aus verfolgen, teilte der Heilige Stuhl mit.

Bei der Andacht wird an das Leiden und Sterben von Jesus Christus erinnert. Über 14 Stationen führt eine Prozession am Kolosseum vorbei, die den Leidensweg Jesu Christi nachstellt - von seiner Verurteilung zum Tod über die Kreuzigung bis hin zur Grablegung. Das Kolosseum war am späten Abend eindrucksvoll angestrahlt. Mehr als 25.000 Menschen verfolgten die Prozession der «Via Crucis» rund um das antike Amphitheater.

In diesem Jahr hatte der Pontifex erstmals die Texte für die einzelnen Stationen selbst verfasst. In der Vergangenheit gestalteten verschiedene Menschen diese für die Stationen. Die sogenannten Meditationen standen diesmal unter dem Motto «Mit Jesus auf dem Kreuzweg beten». Anders als sonst, wo die aktuelle Weltlage im Fokus stand, beschäftigten sich die Texte nun vordergründig mit dem Gebet und dem geistlichen Gehalt des Leidens und Sterbens Jesu Christi.

Kriege, Konflikte und Not kamen dort aber auch vereinzelt vor: «Wie reagiere ich auf den Wahnsinn des Krieges, auf Kindergesichter, die nicht mehr lächeln können, auf Mütter, die sie unterernährt und hungrig sehen und keine Tränen mehr haben, die sie vergießen könnten?» fragte Franziskus etwa in einem der Texte.

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