Arm wird ärmer, reich wird reicher

Foto: The Nation
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BANGKOK: Die Armen werden ärmer, während die Reichen durch den politischen Ansatz der Regierung in Bezug auf Wohltätigkeit und Sozialleistungen reicher werden.

Wissenschaftler haben auf einem Seminar in der Universität Thammasat deutlich gemacht, offizielle Statistiken zeigten einen Trend, bei dem die Reichen tendenziell mehr von der Politik der Regierung profitierten als die Armen. Das stehe in scharfem Kontrast zu der Absicht der Politik, die Armut zu bekämpfen, sagte Decharut Sukkumnoed, Wirtschaftsprofessor an der Universität Kasetsart. Laut den Statistiken vom Büro des Nationalen Wirtschafts- und Sozialentwicklungsausschusses sei die Zahl der Menschen unter der Armutsgrenze im Zeitraum 2015 und 2016 um fast 20 Prozent gestiegen. Etwa 5,81 Millionen Menschen lebten im letzten Jahr in Armut, mit einem Einkommen unter 2.920 Baht im Monat.

"Aus den Statistiken geht auch hervor, dass die Zahl der armen Menschen steigt, weil die täglichen Ausgaben der Armen, insbesondere für Nahrungsmittel, steigen. Auf der anderen Seite sinkt ihr Einkommen, besonders das Einkommen der armen Leute im Landwirtschaftssektor", berichtete Decharut weiter. Dem gegenüber zeigten Statistiken für die reichste Gruppe von Menschen in der thailändischen Gesellschaft steigende Einkommen, vor allem nach dem Putsch vor drei Jahren.

Surawit Wannakrairoj, Professor an der Fakultät für Landwirtschaft der Universität Kasetsart, verwies auf die verfehlte Agrarpolitik. Die Politik beabsichtige, Thailands Landwirtschaft zu modernisieren und die Einkommen der Landwirte zu steigern. In der Praxis jedoch würden viele Richtlinien und Gesetze, wie die Plantagenpolitik oder das Sortenschutzgesetz, großen Konglomeraten im Agrarsektor helfen, die Landwirte stärker in den Griff zu bekommen und sie zu zwingen, nur die Vorräte des Konglomerats zu nutzen. Von der Regierung verlangte Surawit, mehr Geld für die arme Bevölkerung auszugeben, heißt es schlussendlich in der „Nation“.

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