Zwei von drei Polio-Virus-Wildtypen weltweit ausgelöscht

GENF (dpa) - Zwei von drei Polio-Virus-Wildtypen sind jetzt offiziell ausgerottet. Eine unabhängige Expertenkommission der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Donnerstag, dem Welt-Polio-Tag, Typ 3 für weltweit ausgelöscht.

Der letzte Fall war 2012 in Nigeria aufgetreten. Der letzte Typ 2-Fall wurde 1999 in Indien registriert. Dieser Typ galt bereits seit 2015 als ausgerottet. Polio kann Kinderlähmung verursachen. Damit gibt es nur noch einen Polio-Wildvirus-Typ, der in Pakistan und Afghanistan vorkommt.

Die WHO feierte den Schritt als «historische Errungenschaft für die Menschheit». Der Kampf gegen Polio sei erfolgreich. 18 Millionen Menschen könnten heute laufen, die sonst gelähmt wären.

Gefahr bestehe aber weiter, wenn nicht in allen Ländern hohe Impfraten erhalten bleiben. Dann bestehe das Risiko, Polio-Viren wieder zu importieren. Das gilt auch für Deutschland. Dort lagen die Impfquoten nach Angaben des Robert Koch-Instituts 2017 beim Schulstart bei nur bei 92,9 Prozent. Für Polio sollte diese Quote nach WHO-Empfehlung bei mindestens 95 Prozent liegen.

Polio betrifft vor allem Kinder unter fünf Jahren und kann nach WHO-Angaben innerhalb von Stunden zur Lähmung führen. Einer von 200 Infizierten sei betroffen. Fünf bis zehn Prozent der Patienten sterben demnach, weil ihre Atemmuskeln betroffen sind.

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