Zwei Tote bei neuen Protesten in irakischer Hauptstadt Bagdad

Foto: epa/Furqan Al-aaraji
Foto: epa/Furqan Al-aaraji

BAGDAD/BEIRUT (dpa) - Bei neuen Protesten im Zentrum der irakischen Hauptstadt Bagdad sind mindestens zwei Demonstranten ums Leben gekommen. Zudem seien mehr als 90 Menschen verletzt worden, meldete die staatliche Menschenrechtskommission am Freitag. Unter ihnen seien auch Mitglieder der Sicherheitskräfte. Diese hätten unter anderem Tränengas und Gummigeschosse eingesetzt.

Augenzeugen zufolge wollten sie Demonstranten davon abhalten, in die besonders geschützte Grüne Zone Bagdads zu gelangen. Dort liegen viele Regierungseinrichtungen und Botschaften.

Bereits Anfang des Monat waren bei tagelangen Protesten in Bagdad und anderen Regionen des Landes fast 150 Zivilisten getötet worden. In einem Bericht der Regierung hieß es, die meisten von ihnen seien durch Schüsse in Kopf oder Brust ums Leben gekommen.

Die Proteste vor allem junger Männer richten sich gegen Korruption und Misswirtschaft. Auch am Freitag forderten die Demonstranten den Sturz der Regierung und die Auflösung des Parlaments.

Auch in der libanesischen Hauptstadt Beirut gingen die Proteste den neunten Tag in Folge weiter. Viele Straßen waren gesperrt, Schulen, Banken und zahlreiche Geschäfte blieben geschlossen. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Regierung und die Absetzung korrupter Politiker. Eine Rede von Präsident Michel Aoun am Donnerstag konnten die Proteste nicht beruhigen. Das kleine Land am Mittelmeer erlebt sei Monaten eine schwere Wirtschaftskrise.

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