Düster und spannend

ZDF-Krimi «Die Toten vom Bodensee»

Matthias Koeberlin (l) in der Rolle des Micha Oberländer und Nora Waldtstätten in der Rolle der Hannah Zeiler in einer undatierten Szene aus dem Fernseh-Krimi «Die Toten vom Bodensee - Der Stumpengang». Foto: Petro Domenigg/Zdf/dpa
Matthias Koeberlin (l) in der Rolle des Micha Oberländer und Nora Waldtstätten in der Rolle der Hannah Zeiler in einer undatierten Szene aus dem Fernseh-Krimi «Die Toten vom Bodensee - Der Stumpengang». Foto: Petro Domenigg/Zdf/dpa

BERLIN (dpa) - Ein Toter im Wald und ein halbes Dutzend Verdächtige. Die beiden ZDF-Ermittler am Bodensee stoßen auf Familiendramen und haben dabei selbst reichlich Probleme.

Sie sind schon ein ungewöhnliches, eher unterkühltes Ermittler-Duo: Micha Oberländer (Matthias Koeberlin) und seine Kollegin Hannah Zeiler (Nora von Waldstätten) von der Kripo Lindau kommen nicht als scherzende Sympathieträger daher, sondern treten nachdenklich, wortkarg und introvertiert auf. Als Dienstwagen fahren sie einen uralten, türkisfarbenen VW-Bus, und privat scheinen die beiden fast genau so viele Probleme zu haben wie die Mordverdächtigen, denen sie auf der Spur sind.

Aber das TV-Publikum mag dieses vom Leben gezeichnete Pärchen aus der ZDF-Krimireihe «Die Toten vom Bodensee». Den Fall im Oktober 2018 sahen 8,18 Millionen Zuschauer - eine exzellente Quote mit einem Marktanteil von 26,8 Prozent. Im neuen, mittlerweile achten Fall mit dem Titel «Im Stumpengang», der am Montag (4. Februar/20.15 Uhr, ZDF) läuft, bekommen es Zeiler und Oberländer anscheinend mit einem bizarren Ritualmord im tiefsten Wald zu tun.

Dort in der Einöde wird die Leiche des Forstarbeiters Sebastian Weidinger gefunden, der exakt an dem Ort grausam zu Tode kam, wo im Mittelalter Verurteilte zu Tode gehetzt wurden. Aber von dem ominösen «Stumpengang» führt die Spur recht schnell zu einem abgründigen, weit verzweigten Familiendrama. Zunächst gerät Weidingers verlassene, traumatisierte Ehefrau Lisa (Bernadette Heerwagen) in Verdacht, dann ihr aggressiver Stiefsohn Lukas (Béla Gabor Lenz), schließlich Weidingers depressive Geliebte Natascha (Barbara Romaner).

Aber die Liste der potenziellen Täter wird noch länger. Es gibt einen verdrucksten Lehrer, der sich bestens mit regionalen Gruselgeschichten auskennt, und den Bruder der Geliebten, der als Schmied sicher auch hübsche Mordinstrumente anfertigen kann. Es tummeln sich etwas viele Verdächtige in diesem bis zum Ende spannenden, aber konventionell erzählten TV-Krimi in der Regie von Michael Schneider nach dem Drehbuch von Timo Berndt («Ein starkes Team», «Wilsberg»).

Und dann sind da ja noch die beiden Ermittler, die ihre ganz eigenen Traumata spazieren führen. Micha Oberländer ist zuhause rausgeflogen, seine Frau hat einen neuen Freund, und der Bulle leidet wie ein Hund an dieser Trennung. Da kann ihm auch sein Schwiegervater, der pensionierte Polizeibeamte Karsten Brandstätter (Peter Kremer), kaum helfen.

Hannah Zeiler blickt nach dem gewaltsamen Tod ihres Vaters in einen Abgrund, der sie immer wieder verstummen lässt. Die leidgeprüfte Polizistin freundet sich mit einer Katze an, doch das arme Tier wird prompt überfahren. Da breitet sich dann etwas viel Tristesse unter dem stets bewölkten Himmel über dem Bodensee aus. Aber Hannah will ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlagen. Dazu hat sie in der neuen Folge «Die Meerjungfrau», die laut ZDF-Angaben bereits abgedreht ist, hoffentlich Gelegenheit.

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