Zwei ungleiche Brüder

«Schwartz & Schwartz» in ihrem zweiten Fall

Foto: Hardy Spitz/Zdf/dpa
Foto: Hardy Spitz/Zdf/dpa

BERLIN (dpa) - Was es nicht alles gibt, sogar zwei Brüder als TV-Ermittlerteam: Golo Euler und Devid Striesow sind das Duo «Schwartz & Schwartz». Jetzt dürfen sie schon zum zweiten Mal an die Arbeit.

Brüder können sehr verschieden sein, und sie müssen sich keineswegs immer gut verstehen. So geht es auch zwei Herren in der ZDF-Krimi-Reihe namens «Schwartz & Schwartz», deren erste Folge im Oktober 2018 knapp sechs Millionen Zuschauer erreicht hat. An diesem Samstag (23. März, 20.15 Uhr) dürfen die beiden wieder ran. «Der Tod im Haus» heißt die zweite Folge.

Die junge Immobilien-Praktikantin Johanna (Stephanie Amarell) stürzt nächtens auf einer Berliner Baustelle im Fahrstuhlschacht in den Tod. Die Polizei geht von einem Unfall aus, doch Johannas Vater, der Bäcker Gerd Weisshappel (Michael A. Grimm), glaubt das nicht. Er hält den Immobilienhai Hans-Jochen Steuffers (klasse: Fabian Hinrichs) für ihren Mörder.

Weisshappel engagiert Privatdetektiv Andi Schwartz (gewitzt: Devid Stresow), der seinen Bruder Mads (Golo Euler) um Unterstützung bittet. Mads wurde gerade aus dem Polizeidienst entlassen und braucht dringend Geld. Angesichts eines Tageshonorars von 1000 Euro willigt er also ein - zumal er von seiner Ex-Kollegin Iris Doppelbauer (gut: Brigitte Hobmeier) unter der Hand wichtige polizeiinterne Informationen bekommt. Die Dame hat allerdings nicht nur ein Auge auf den verheirateten Mads geworfen.

Der ganz große Wurf ist dieser Krimi nicht, doch die Schauspieler - unter der Regie von Jobst Christian Oetzmann (57, «Verbrechen nach Ferdinand von Schirach») - haben teilweise starke Szenen. Golo Euler (37, «Die Toten von Salzburg») überzeugt als Polizist, der er im Grunde immer noch ist. Er bleibt der Wahrheit verpflichtet, ist immer versucht, alles richtig zu machen und begeht trotzdem Fehler - schon mit der Erziehung seiner kleinen Kinder ist er überfordert. Dass er seine eifersüchtige Frau Jasmin (Cornelia Gröschel) auch noch über seine Entlassung belügt, macht die Sache nicht gerade besser.

Devid Striesow (45, «Tatort», «8 Tage») gibt einen ziemlich undurchsichtigen Privatdetektiv ab, der in einem Wohnwagen haust, es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt und nicht gerade auf Anhieb sympathisch wirkt. Aber Striesow als gewiefter Praktikant, der sich in Steuffers' Firma einschleust, ist schon unschlagbar, und sein Humor ist auch nicht ohne. «Andi hat generell ein schlechtes Gewissen. Das ist Teil des Geheimnisses, das die beiden Brüder umgibt. Vielleicht werden wir irgendwann erfahren, was da genau passiert ist», zitiert das ZDF ihn zu seiner Rolle. «Auf jeden Fall ist er jedes Mal in der Lage, aus verfahrenen Situationen wieder Hoffnung zu schöpfen und mit seiner überbordenden Fantasie die Dinge in den Griff zu bekommen.»

Das kann der Zuschauer gut nachvollziehen, zumal Andi die vielschichtigere Person darstellt. Was für den Krimi insgesamt nur bedingt gilt, der zwar nach und nach ein Geflecht von Abhängigkeiten und Abgründen innerhalb einer Bäckersfamilie und einer Firma offenlegt, aber dann leider einen nicht eben logischen Schluss bietet, der schon arg konstruiert ist. Aber die beiden - doch gar nicht so ungleichen - Brüder machen ihre Sache schon ganz gut.

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