Zum 22. März: «Doppelzimmer für Drei»

Freundinnenkomödie mit ernsten Tönen

Foto: dpa/Boris Laewen/ZDF/
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Simone Thomalla, Gesine Cukrowski und Nadine Wrietz sind die prominente Besetzung der ZDF-Komödie «Doppelzimmer für Drei». Themen wie später Kinderwunsch oder die Rückkehr in den Beruf nach einer Familienpause behandelt Regisseur Joseph Orr mit Zartgefühl und Humor.

Berlin (dpa) – Freundinnen eingängiger, aber dennoch aufbauender Freundinnenfilme dürften sich wohl fühlen bei dieser stark besetzten Komödie mit ernsten Untertönen. Zum einen, weil es sich hier gleich um drei Frauen in den besten Jahren handelt, die einander seit Langem treu und liebevoll-kritisch verbunden sind. Zum anderen, weil mit jeder von ihnen ein Problemkreis angesprochen wird, der Themen und Nöte unserer Alltagsrealität spiegelt. Das ZDF zeigt «Doppelzimmer für Drei» am Donnerstag, 22. März, um 20.15 Uhr.

Da ist zunächst Anne (Simone Thomalla, «Frühling»), die ein grausames Schicksal ereilt. Bei einem Autounfall verliert die angesehene Hamburger Weinspezialistin ihren Ehemann. Und durch das traumatische Erlebnis auch noch ihren Geschmacks- und Geruchssinn. Damit kann sie auch ihren Job in einem schicken Restaurant nicht behalten. Doch es gibt ja noch die tiefgefrorenen befruchteten Eizellen in Amsterdam, mit denen das Paar vor zwölf Jahren seinen Kinderwunsch verschieben wollte. Die erscheinen Anne nun als Gelegenheit, mit 50 endlich Mutter zu werden.

Annes Mitarbeiterin und Kumpel Conny (Nadine Wrietz, «Dieses bescheuerte Herz») kann von Nachwuchs höchstens träumen. Denn Sex hatte die übergewichtige 42-Jährige zuletzt vor Jahren. Derweil flirtet sie auf Internet-Partnerplattformen, um wenigstens das Gefühl zu haben, begehrt zu werden. Aus ganz anderem Holz geschnitzt ist Hilde (Gesine Cukroswki, «Letzte Spur Berlin»): Die Ex-Polizistin, Cukrowski verkörpert sie mit Kurzhaarschnitt, hat einen Mann und zwei halbwüchsige Söhne – und liebt ihre Familie über alles. Doch so langsam vermisst sie ihren Beruf, in dem sie einmal erfolgreich war.

Alle drei Frauen begeben sich auf eine Reise ins stimmungsvoll herbstliche Amsterdam – die für jede zum Wendepunkt wird. Nach dem Drehbuch von Melanie Brügel erzählt Regisseur Joseph Orr diese Geschichte aus dem deutschen Mittelstand mit Sinn für Pragmatismus, Feingefühl und Humor. Sogar in den Rotlichtbezirk der freizügigen holländischen Stadt begleitet die Kamera Conny, die dort einen Callboy treffen will. Anne lernt derweil sehr vorsichtig den Holländer Mats (Daniel Boissevain) kennen, verliert aber einige Illusionen.

Zwischenzeitlich flippt das kontrollsüchtige Muttertier Hilde aus und versucht sich an Haschkeksen. Am Ende wird alles gut. Wobei jede Freundin für sich selbst entscheiden muss, nachdem sie die Ratschläge der anderen eingeholt hat.

Cukrowski, selbst Ehefrau und Mutter, kann die Probleme ihrer Rollenfigur gut nachvollziehen: «Hilde liebt ihre Familie. Doch nun kommt sie an den Punkt, an dem sie sagen kann "Jetzt bin ich mal wieder dran". Weil die Kinder sie nicht mehr rund um die Uhr brauchen», sagte die in Berlin lebende 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. Das würden viele Frauen kennen.

Sie selbst genieße als vielgefragte freischaffende Schauspielerin allerdings die seltene Idealsituation, Arbeit und Privatleben harmonisch miteinander verbinden zu können. «Manchmal drehe ich einige Monate gar nicht. Und früher habe ich meine Tochter bei Reisen ins Ausland mitgenommen», erklärt Cukrowski. Ihre Theatertätigkeit habe sie allerdings neun Jahre lang für ihre Familie unterbrochen.

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