TV-Serie «Rampensau»

Jasna Fritzi Bauer dreht auf

Jasna Fritzi Bauer, am Rande der Dreharbeiten zur Serie
Jasna Fritzi Bauer, am Rande der Dreharbeiten zur Serie "Rampensau". Foto: Britta Pedersen/Zb/dpa

BERLIN (dpa) - Schule, Drogen, Sex und Coming-Of-Age-Dramatik - damit will die neue Vox-Serie «Rampensau» die Zuschauer überzeugen. Für Hauptdarstellerin Jasna Fritzi Bauer steckt viel persönliche Geschichte in dem Projekt.

Shiri Conradi (Jasna Fritzi Bauer) ist 30, erfolglose Schauspielerin in Berlin und tanzt öfter mal aus der Reihe. Als Jonas, für den sie alles tun würde, mit Ecstasy-Pillen verhaftet wird, geht Shiri einen Deal mit der Polizei ein. Damit der Freund davonkommt, soll sie als Schülerin getarnt undercover an einem Gymnasium ermitteln. Dort vermutet die Polizei einen Drogenring am Werk. Dass dieser Deal viele Probleme mit sich bringt, überrascht wohl kaum. Am Mittwoch startet die neue TV-Serie «Rampensau» um 20.15 Uhr auf Vox. Das Genre nennt sich Crime-Dramedy.

«Da gibt's irgendwas in mir, das ist tierisch von der Scheiße angezogen», erklärt Shiri sich ihre Probleme. Zwischen aufopferungsvoller Liebe und gedankenloser Aggression liegen häufig nur wenige Augenblicke. Jonas (Benjamin Lillie) - mal Freund, mal Ex-Freund - quittiert das mit dem Satz: «Du bist mir zu viel». Das ist schlagartig vergessen, sobald er auf Shiris Hilfe angewiesen ist.

Nicht nur Shiri steht das Wasser bis zum Hals, auch Schulleiter Bastian Tess (Florian Bartholomäi). Er steht im Verdacht, sich mit einer minderjährigen Schülerin eingelassen zu haben. Schule, Drogen, Sex-Skandal, ein bisschen Coming-Of-Age - in der Serie des Autorenduos Arne Nolting und Jan Martin Scharf steckt eine Menge.

Vorbild für «Rampensau» war die israelische Serie «Metumtemet». Schwuler bester Freund, Nebenjob als verkleidetes Huhn, Undercover-Agentin an einer Schule - die Parallelen sind zahlreich. Im Zentrum steht aber ein ganz persönlicher Konflikt. Die Hauptdarstellerin und Drehbuchautorin des Originals, Bat Hen Sabag, erzählt mit der Serie auch ihre Geschichte. Obwohl längst kein Teenie mehr, wurde sie immer wieder für eben jene Rollen angefragt.

Das eint die Protagonistinnen beider Serien: Zum Drehstart von «Rampensau» hätten Bat Hen Sabag und sie sich kennengelernt und lang ausgetauscht, berichtet Bauer der Deutschen Presse-Agentur. Die Interviews, in denen Bauer beklagt, für jünger gehalten zu werden und auch schauspielerisch in dieser Rolle festzuhängen, sind so zahlreich wie die Wutausbrüche der gespielten Shiri.

Jasna Fritzi Bauer («Jerks», «Axolotl Overkill») regt das nicht mehr auf. «Ich bin jetzt 30, ich habe meinen Frieden damit gefunden.» Immerhin: Nun spielt sie eine 30-Jährige, die eine 16-Jährige spielt. «Ob ich das hinbekommen habe, sehen wir dann». Sonst sieht sie aber nur wenige Parallelen zu der draufgängerischen Protagonistin. «Ich bin sehr sensibel und habe auch sehr viele Ängste.» Eine Rebellin sei sie auch früher nicht gewesen: «Ich war gar nicht so, wie die Leute mich sehen oder - eher gesagt - wie sie mich sehen wollen.»

Ihre Antwort auf die Frage, welche Rolle sie sich in Zukunft wünscht: «Ich möchte nur, dass ich die Zuschauer nicht langweile, weil ich immer Dasselbe spiele, und mich selber auch nicht.» Sachen, «die man mir noch nicht zugetraut hat», will sie ausprobieren.

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