«Ackern für die Zukunft»

Was sich in der Landwirtschaft ändern muss

Foto: epa/Filip Singer
Foto: epa/Filip Singer

BERLIN (dpa) - Die große Hitze scheint vorbei zu sein, doch mit diversen Folgeschäden ist zu rechnen. Und nicht zuletzt in der Landwirtschaft stellen sich viele Fragen. Um die Suche nach Antworten geht es in einer neuen ZDF-Reportage.

Die langanhaltende Hitze hat zu Dürre in einigen Gebieten Deutschlands geführt. Ohnehin sind viele Böden heutzutage oft völlig ausgelaugt und bringen weniger Ertrag. Welche Maßnahmen angesichts des Klimawandels möglich und sinnvoll sind, will die Reportage «plan b: Ackern für die Zukunft» mit dem Untertitel «Natürliche Landwirtschaft in Feld und Garten» erkunden. Sie ist am Samstag (18. August, 17.35 Uhr) im ZDF zu sehen.

Keine Frage: Angesichts der immer häufigeren Wetterextreme mit Hitze, Überschwemmungen, Erdrutschen und ähnlichem sollte sich etwas ändern in Ackerbau und Landwirtschaft. Es gibt Menschen, die bereits aktiv sind, darunter der Sternekoch Ricky Saward und der Gärtner David Schäfer. Auf nur drei Hektar Fläche auf den Braumannswiesen bei Bad Homburg hat Schäfer einen Miniwaldgarten angelegt - um die 200 verschiedene Obst- und Gemüsearten gedeihen dort bunt durcheinander, was einen nachhaltigen Umgang mit dem Boden ermöglicht. Die logische Folge: Alle Lebensmittel, die Saward in seinem kleinen vegetarischen Dachgarten-Restaurant «Seven Swans» in Frankfurt/Main verwendet, stammen aus Schäfers Garten, in dem es nur so von Faltern wimmelt.

Ein Anfang, immerhin. Einen großen Schritt weiter geht die südfranzösische Stadt Albi in der Nähe von Toulouse: Sie will ihre knapp 50.000 Bewohner nur noch mit Lebensmitteln aus der Region versorgen. Im Film ist Jean-Michel Bouat, im Bürgeramt zuständig für urbane Landwirtschaft, auf seinem (Kontroll-)Rundgang durch die Stadt zu sehen.

Sie vergibt Land an Menschen, die einen ganz speziellen Garten anlegen wollen: Die Permakultur ahmt den Kreislauf der Natur nach. Dabei helfen und unterstützen sich Boden, Pflanzen und Tiere gegenseitig. Der Begriff Permakultur setzt sich aus «permanent» und «Agrikultur» zusammen und bedeutet «fortwährend bewirtschaftet».

Auch in der belgischen Stadt Mouscron an der Grenze zu Frankreich hat die Idee der Kreislaufwirtschaft überzeugte Anhänger: Bereits vor 40 Jahren haben Gilbert und Josine Cardon ihren Hinterhof-Garten so angelegt. Auf 1.800 Quadratmetern wachsen 2.000 Bäume und etliche Obst- und Gemüsesorten.

Einmal in der Woche öffnet das Ehepaar - beide sind jeweils 80 Jahre alt - die Pforten seines hübschen Anwesens für interessierte Bürger, um sie für die Permakultur zu begeistern. Dazu gehört auch das Pflanzen, Säen und Ernten ausschließlich in Handarbeit. Auf Chemikalien, Dünger oder Pestizide wird komplett verzichtet, auch Monokulturen gibt es nicht.

Mit ihrem spannenden Thema hat die anschauliche und wegweisende Reportage von Stefanie Fleischmann und Adama Ulrich eine ungeahnte Aktualität bekommen: Sie zeigen, wie mit Äckern und Pflanzen anders umgegangen werden kann - möglichst so, dass es dennoch genug zu ernten gibt. Als Stichworte seien hier eine dauerhafte und nachhaltige Landwirtschaft und eine daran angepasste Viehzucht genannt. Auch die Wald- und Forstwirtschaft wird umdenken müssen.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.