Netflix-Weihnachtsgeschenke-Film «Klaus»

Der Postbote steht in einer Filmszene des Zeichentrick-Weihnachtsfilms «Klaus» vor dem Holzfäller Klaus, der sich als Weihnachtsmann verkleidet hat. Foto: Netflix/Dpa
Der Postbote steht in einer Filmszene des Zeichentrick-Weihnachtsfilms «Klaus» vor dem Holzfäller Klaus, der sich als Weihnachtsmann verkleidet hat. Foto: Netflix/Dpa

BERLIN (dpa) - Was macht der Postbote, wenn keiner was versenden will? Pünktlich zur Adventszeit bringt der Streamingdienst einen Zeichentrick-Weihnachtsfilm ins Programm.

«Klaus» heißt ein neues Zeichentrick-Abenteuer auf Netflix. Rechtzeitig vor dem Beginn der Adventszeit wird der Film von diesem Freitag an abrufbar sein. Der Streamingdienst präsentiert damit seinen ersten eigenproduzierten Animationsfilm.

Jesper (Deutsche Stimme: Ralf Schmitz) lebt im 18. Jahrhundert als ein ziemlich verzogener Bengel und studiert mehr schlecht als recht an der königlichen Postakademie - der Oberpostgeneral ist sein Vater. Um ihm endlich Disziplin beizubringen, wird er auf eine eisige Insel namens Zwietrachting stationiert, hoch über dem nördlichen Polarkreis.

Wie der Name schon verrät, sind die Einheimischen meist damit beschäftigt, sich zu streiten, insbesondere die gehässige Mrs. Krum (Uschi Glas), die vor allem dem fast ebenso knurrigen Herrn Ellbogener (Wolfgang Müller) das Leben schwer macht. Briefe schreiben sie alle dort erst recht nicht, weshalb Jesper bald kurz davor ist, aufzugeben. Denn er wird die Zahl von 6000 ausgetragenen Briefen innerhalb eines Jahres kaum schaffen und ist obendrein in einem bitterkalten Hühnerstall untergebracht.

Doch dann findet Jesper in der Lehrerin Alva (Josefine Preuß) und in dem etwas seltsamen Holzfäller Klaus (Rufus Beck) ganz unerwartet neue Freunde. Klaus lebt tief im Wald allein in einer Hütte voller selbst angefertigter Spielsachen. Die beiden machen einen Deal, der jedem von ihnen helfen soll: Für jeden freigemachten Brief mit einem Weihnachtswunsch bastelt Klaus ein Spielzeug. Schon bald kehrt das Lachen nach Zwietrachting zurück.

Drehbuchautor und Regisseur Sergio Pablos («Ich - Einfach unverbesserlich») wird im Begleittext des Senders wie folgt zitiert: «Durch eine Reihe egoistischer Taten kreiert Jesper unbeabsichtigt die Legende des Weihnachtsmanns. Jesper merkt gar nicht, wie sehr er dieses Dorf verändert. Und letztendlich wird er selbst durch diese Kraft verändert und erkennt schließlich, dass Geben mehr erfüllt als Nehmen. Es war diese Ironie, die mich gereizt hat.»

Sein tatsächlich leicht ironischer, liebenswerter und rasant erzählter Film bietet eine hübsche und unkitschige Geschichte, die sich rund um das Briefeschreiben dreht - also etwas, was heutzutage nahezu vollkommen aus der Mode geraten zu sein scheint. Ganz nebenbei werden Begriffe wie Schneckenpost und Eilbrief, Nächstenliebe und Selbstlosigkeit ebenso anschaulich dargestellt wie die Legende vom Weihnachtsmann auf einem Rentierschlitten («Ho-ho-ho»). Die Musik von Alfonso G. Aguilar ist nicht aufdringlich, einige Figuren und Tiere wirken etwas bedrohlich, aber natürlich kommt niemand ernsthaft zu Schaden - das Ganze geht ein wenig wehmütig, aber hoffnungsvoll aus. Schließlich ist bald Weihnachten: Jesper findet ein neues Zuhause, und Klaus hat nun wirklich ordentlich zu tun.

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