Kaputte Seelen für «Die Klempnerin»

RTL startet neue Serie

Die Schauspielerin Yasmina Djaballah posiert anlässlich des 30. Geburtstags der SWR-Filmreihe
Die Schauspielerin Yasmina Djaballah posiert anlässlich des 30. Geburtstags der SWR-Filmreihe "Debüt im Dritten". Foto: Jörg Carstensen/Dpa

BERLIN (dpa) - Sie zieht allein zwei pubertierende Kinder groß, trägt daheim eine Kittelschürze mit dem Aufdruck «Ich könnte kotzen vor Glück», fährt rasant durch die Gegend und hat ein recht loses Mundwerk. Die Heldin der neuen RTL-Serie ist eine eher ungewöhnliche «Seelen-Klempnerin».

Anwältinnen, Ärztinnen und Kommissarinnen gibt es zuhauf in deutschen TV-Serien. Jetzt schickt RTL «Die Klempnerin» ins Rennen. Die erste von insgesamt zehn Folgen ist am Dienstag (12. Februar, 21.15 Uhr) - unmittelbar nach dem Start der zweiten Staffel von «Beck is back!» mit ebenfalls zehn Folgen - zu sehen. Ein vermeintlich ganz anderer Beruf im TV-Programm? Weit gefehlt, denn eine gewöhnliche Klempnerin ist die Heldin der Serie dann doch nicht.

Höchstens im übertragenen Sinne, aber vermutlich klingt ein Titel wie «Die Psychologin» nicht knackig genug. Mina Bäumer (Yasmina Djaballah) arbeitet als Polizeipsychologin bei der Essener Kriminalpolizei, zusammen mit ihrem jüngeren Kollegen, Hauptkommissar Thomas Waldeck (Jan Kittmann). Gemeinsam - ihr Chef (Guntbert Warns) ist auch noch dabei - lösen sie diverse Fälle. Der Titel der ersten Folge «Therapie ist Erleben» könnte das Motto für die ganze Serie sein.

Yasmina Djaballah (47, «Hinter Gittern - Der Frauenknast») spielt eine ziemlich ungewöhnliche «Seelen-Klempnerin», die auch noch zwei pubertierende Kinder großzieht, natürlich allein. Daheim trägt sie eine Kittelschürze mit dem schönen Aufdruck «Ich könnte kotzen vor Glück», fährt rasant durch die Gegend und hat ein recht loses Mundwerk. Als ihr neuer Kollege Waldeck sagt, dass er ihr nicht schon am ersten Tag zu nahe treten wolle, antwortet sie knapp: «Höchst bedauerlich». Da könnte sich etwas anbahnen.

Die überwiegend flotten Dialoge stammen aus der Feder von Boris von Sychowski («Alarm für Cobra 11»). Er ist - gemeinsam mit den Regisseuren Enno Reese («Jella jagt das Glück») und Michael Wenning («Der letzte Bulle») - auch verantwortlich für die zahlreichen Actionszenen samt schneller Schritte und (etwas zu) harter Musik. Kleinere Gastrollen sind etwa mit Florian Bartholomäi oder Roeland Wiesnekker prominent besetzt.

Frau Bäumer also springt schon mal beherzt mit einer Selbstmordkandidatin vom Dach herunter und direkt ins Sprungtuch hinein, auch beim Aufdecken von Lügen oder dem Eintreten von Türen fackelt sie nicht lange. Große Worte oder gar langes Reden, womöglich gespickt mit akademischen Ausdrücken, sind ihre Sache nicht, sie handelt lieber - und das gern spontan. So platt der Haupttitel anmuten und manchen Zuschauer in die Irre führen mag, umso besser sind die Episodentitel - der für Folge 2 lautet: «Die Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger reif für sie ist».

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