Zukunft der Westsahara ungewiss

Streitparteien weiter uneins

Foto: epa/Valentin Flauraud
Foto: epa/Valentin Flauraud

GENF (dpa) - Die Fronten im seit 40 Jahren ungelösten Streit um die Region Westsahara in Nordafrika bleiben hart.

Nach einer zweiten Gesprächsrunde der Streitparteien und Nachbarstaaten sagte der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler als UN-Vermittler am Freitag in Genf, niemand sollte eine schnelle Lösung erwarten, weil viele Positionen der Streitparteien noch weit auseinander lägen. Immerhin hätten die Delegationen die Notwendigkeit von vertrauensbildenden Maßnahmen unterstrichen und sich auf eine weitere Gesprächsrunde geeinigt. Wann sie stattfinden soll, blieb zunächst unklar. An den Gesprächen nahmen Vertreter Marokkos, Mauretaniens, Algeriens und der Befreiungsorganisation Polisario teil.

Westsahara an der afrikanischen Atlantikküste war bis 1975 spanische Kolonie. Anschließend marschierte das Nachbarland Marokko ein. Die Unabhängigkeitsbewegung Polisario bekämpfte die Marokkaner bis zu einem Waffenstillstand 1991, den eine UN-Friedensmission sichert. Polisario verlangt die Unabhängigkeit, Marokko bietet Autonomie an.

Die UN haben ein Referendum vorgeschlagen, aber es ist strittig, wer daran teilnehmen dürfte. Marokko hat Zehntausende Marokkaner in der Region angesiedelt, während viele der ursprünglichen Einwohner über die Grenze nach Algerien flüchteten. In dem Gebiet leben etwa 500.000 Menschen. Es hat große Phosphatvorkommen und vor der Küste reiche Fischgründe sowie womöglich Öl.

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