Zeitungen zum Geschehen am Sonntag

Foto: Adobe Stock/©elis Lasop
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«Frankfurter Allgemeine Zeitung» zu effektives Grenzmanagment

Olaf Scholz ist nicht für jede Äußerung aus seiner «Fortschrittskoalition» verantwortlich, wohl aber für Regierungspolitik und Erscheinungsbild der Ampel.

Es liegt zuerst an ihm, den angeblichen "Defätismus" zu beseitigen. Ohne Zweifel sind die Herausforderungen groß, und man will sich auch beileibe nicht jeden Scholz-Kritiker als Kanzler vorstellen. Wahr ist auch, dass die heutige Opposition unter der Führung von Angela Merkel verantwortlich ist für eine staatsvergessene Einladungspolitik für alle Welt (.). Der stete Hinweis auf Sünden (.) ist freilich noch keine Politik. Wenn man manchen Politikern von SPD, Grünen und FDP beim Wehklagen zuhört, vergisst man fast, wer gerade an der Macht ist. (.) Die Deutschen haben durchaus schon gezeigt, dass sie Zeitenwende können. Olaf Scholz und seine Ampel noch nicht.


«Handelsblatt» zu Strompreisen

Die schlechten Nachrichten aus der energieintensiven Industrie reißen nicht ab.

BASF fährt Anlagen am Standort Ludwigshafen herunter, andere Unternehmen streichen ihre Investitionspläne zusammen oder bauen Stellen ab. Hohe Strompreise sind eine der Ursachen. (.) Prominente Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums werden nicht müde zu betonen, das Strompreisniveau habe sich mittlerweile wieder auf Vorkrisenniveau eingependelt. Es soll der Eindruck vermittelt werden, es sei alles in Butter. Was für eine Realitätsverweigerung. (.) Man darf sich also nicht wundern, wenn energieintensive Unternehmen Investitionen in Deutschland zurückstellen und Anlagen außer Betrieb nehmen. Dieser Trend wird sich in den kommenden Monaten verstärken. Das hohe Strompreisniveau und die steigenden Netzkosten sind zu wesentlichen Teilen Ergebnis der deutschen Energiepolitik. Beide Faktoren gefährden die industrielle Basis Deutschlands.


«The Sunday Times»: Harris und Trump werden auf die Probe gestellt

LONDON: Zum ersten und wohl einzigen TV-Duell zwischen Kamala Harris und Donald Trump im US-Präsidentschaftswahlkampf meint die Londoner «Sunday Times»:

«Kamala Harris, die in ihren vier Jahren an der Seite von Joe Biden als Vizepräsidentin nicht überzeugen konnte, wird in einer Fernsehdebatte (am 10. September) gegen Donald Trump auf die Probe gestellt.

Harris, deren Kampagne für die Nominierung der Demokraten bei der letzten Wahl nicht einmal bis ins Kalenderjahr 2020 überlebt hatte, genießt einen medialen Honeymoon, seit sie im Juli die Nachfolge des kränkelnden Biden angetreten hat. Aber abgesehen von einem sanft-weichen CNN-Interview wurde sie in Amerika und in der ganzen Welt bis jetzt nicht ernsthaft auf den Prüfstand gestellt. (...)

Die Debatte wird auch Trump testen, der gegen Biden anscheinend auf dem besten Weg zum Sieg war, aber ins Straucheln geriet, als Harris die Bühne betrat. Trump muss sich Fragen zu seinen Plänen für Importzölle, Steuersenkungen und seiner Haltung zu China, der Ukraine und der Nato stellen. Außerdem wird sein Charakter auf die Probe gestellt, nachdem er Harris wochenlang mit kleinkarierten Beleidigungen traktiert hat.

Angesichts des hohen Einsatzes ist es bedauerlich, dass dies wahrscheinlich die einzige Gelegenheit ist, bei der sich die beiden Anwärter auf das Weiße Haus in der Öffentlichkeit gegenüberstehen.»


«NZZ am Sonntag»: Fernsehduell könnte US-Wahl entscheiden

ZÜRICH: Die «Neue Zürcher Zeitung am Sonntag» blickt voraus auf das Fernsehduell zwischen Donald Trump und Kamala Harris am 10. September:

«Wenn die beiden am nächsten Dienstagabend in den Ring steigen, werden weder Zuschauer jubeln noch wummernde Beats die Halle füllen. Für einmal werden die beiden Präsidentschaftskandidaten allein sein, ohne Berater und ohne Vizepräsidenten. Donald Trump und Kamala Harris werden sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, zum ersten Mal, einzig mit ihren Argumenten, ihrer Schlagfertigkeit und ihrem Charisma.

Am 10. September steht alles auf dem Spiel. (.) Denn wer die Debatte gewinnt, gewinnt wohl auch die Präsidentschaft. Was es heißt, in diesen Ring zu steigen, hat Präsident Joe Biden schmerzvoll erfahren. Jedes Stammeln und jeder Patzer führt zu einem Gegenangriff. Nach Bidens miserablem Auftritt am 27. Juni war klar: Dieser Mann kann die USA nicht nochmals vier Jahre regieren. (.)

Die Öffentlichkeit will vor allem sehen, wie sich die bis vor kurzem so blasse Vizepräsidentin und ehemalige Staatsanwältin gegen Trump schlägt. Nach Bidens verpatztem Auftritt hatten viele behauptet, dass sie Trumps Falschaussagen angeprangert, die Politik der Demokraten besser erklärt und Trump in die Schranken verwiesen habe. Ob das stimmt, wird sich am kommenden Dienstag zeigen.»

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