Zeitungen zum Geschehen am Montag

Foto: Adobe Stock/©elis Lasop
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«Berliner Morgenpost» zu Wärmewende

Eine Studie der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin hatte vor ein paar Jahren mal errechnet, dass die energetische Sanierung des Wohngebäudebestandes der deutschen Hauptstadt bis 2050 gut drei Milliarden Euro pro Jahr kosten wird.

Angesichts der Preisentwicklung dürfte diese Rechnung mittlerweile als konservativ gelten. Gut ein Drittel der CO?-Emissionen entfallen auf Gebäude. Berlin muss also Hürden abbauen. Das betrifft zum Beispiel auch den Milieuschutz. In den Gebieten gibt es strenge Auflagen, was die Ertüchtigung und Sanierung von Häusern angeht. Am Ende führt das dazu, dass Eigentümer kaum Anreize haben, entsprechende Maßnahmen durchzuführen, bleiben sie schlussendlich doch auf den Kosten dafür sitzen. Mieter schützen und gleichzeitig notwendige Sanierungen nicht verhindern, muss nun das Credo für Berlins neuen Senat sein. Für CDU und SPD bedeutet das eben auch, Fesseln des Vorgänger-Senats zu lösen.


«Frankfurter Allgemeine Zeitung» zu Bundesliga-Finale

(...) Zu viel Emotion (...) wirkt lähmend.

Das spektakuläre Dortmunder Scheitern auf der Zielgeraden, als alles bereitet war für den kollektiven Aufschrei überschäumender Freude einer ganzen Region und einen Meisterkonvoi am Tag danach mit erwarteten 300.000 Zuschauern, ist anders kaum zu erklären. Stattdessen holten sich die Bayern den elften Titel nacheinander, trennten sich, bevor die Meisterschale überreicht war, kühl von leitenden Angestellten, weil das Gesamtergebnis nicht zufriedenstellend war, und lieferten einen absurden Kontrast zu allen anderen Schauplätzen. Möglicherweise sind die Münchner auch deshalb erfolgreicher. Die Geschichten, die ans Herz gingen, wurden aber auf den anderen Plätzen erzählt, etwa beim Zweitligameister aus Heidenheim. (...).


«Rzeczpospolita»: Polens PiS-Regierung will Gegner stigmatisieren

WARSCHAU: Die polnische Zeitung «Rzeczpospolita» kommentiert am Montag ein umstrittenes Gesetz, mit dem Polens Regierungspartei PiS mögliche russische Einflussnahme untersuchen lassen will:

«Das Gesetz über die Einberufung einer Kommission zur Untersuchung des russischen Einflusses auf die innere Sicherheit Polens in den Jahren 2007 bis 2022 untergräbt die verfassungsmäßige Ordnung. Es darf nicht ins polnische Recht eingehen. Bei diesem unglücklichen Gesetz geht es in erster Linie um Parteiinteressen. Es geht darum, politische Gegner mit erfundenen Anschuldigungen in der Öffentlichkeit fertigzumachen, sie zu stigmatisieren, damit die Wähler sich von ihnen abwenden.

War dies die Art von Polen, die den Gründervätern unserer Unabhängigkeit vorschwebte? Ist das die Art von Polen, die wir in der Verfassung finden? Ein Polen, in dem die elementaren Grundsätze der Gewaltenteilung verletzt werden, in dem die bürgerlichen Freiheiten angetastet werden, in dem der Gegner mit Angst geschlagen werden soll? Es muss ganz klar gesagt werden, dass nicht einmal ein Krieg an unseren Grenzen den Einsatz solcher antidemokratischen Instrumente provozieren darf.»

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