Zehnter Jahrestag des Militäreinsatzes mit 90 Toten

Zwei völlig verschiedene Szenarien an ein und demselben Ort. Oben: Thailändische Soldaten starten einen Übergriff auf die Demonstranten. Unten: Alltagsszene heute am Ort der gewaltsamen Auseinandersetzung. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Zwei völlig verschiedene Szenarien an ein und demselben Ort. Oben: Thailändische Soldaten starten einen Übergriff auf die Demonstranten. Unten: Alltagsszene heute am Ort der gewaltsamen Auseinandersetzung. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Zum 10. Jahrestag der Niederschlagung der Rothemden-Proteste durch die Armee hat ein Sprecher der Demokratischen Partei Behauptungen zurückgewiesen, ihr damaliger Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva habe den militärischen Einsatz gegen die Rothemden angeordnet.

Ramet Rattanachaweng sagte, es bestehe keine Notwendigkeit für Abhisit Vejjajiva, die Verantwortung für die Niederschlagung zu übernehmen, bei der etwa 90 Menschen getötet wurden. Die Niederwerfung habe im Einklang mit dem Gesetz gestanden. Die Anschuldigungen gegen Abhisit seien Verzerrungen, um ihn zu diffamieren. Die Regierung Abhisit hatte eine Wahrheits- und Versöhnungskommission mit dem erklärten Ziel eingerichtet, Behauptungen über Fehlverhalten während der Militäroperationen gegen die Rothemden-Protestler im April und Mai 2010 zu untersuchen.

Die Rothemden forderten damals, dass Abhisit das Parlament auflösen und Wahlen ansetzen sollte. Unter den mindestens 90 Toten waren Demonstranten, Sicherheitsbeamte, Passanten und zwei ausländische Journalisten. Der Dienstag markiert das zehnte Jahr seit dem Militärangriff auf das Lager der Rothemden in der Innenstadt von Bangkok.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 18.05.20 13:39
Es ist mehr als bedauerlich, wenn Menschen im eigenen Land aus politischen Gründen ihr Leben verlieren.