Zehn Leichen bei mutmaßlichem Sexualmörder ausgegraben

Foto: epa/Rodrigo Sura
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CHALCHUAPA: Grausiger Fund auf dem Grundstück eines früheren Polizisten in Mittelamerika: Ermittler finden zehn vergrabene Leichen. Die Beamten suchen weiter und könnten auf weitere Tote stoßen.

Auf dem Grundstück eines Ex-Polizisten in El Salvador sind die vergrabenen Leichen von sieben Frauen und drei Kindern gefunden worden. Gegen den Mann werde wegen des Verdachts auf Sexualverbrechen und mehrfachen Mord ermittelt, teilte die Generalstaatsanwaltschaft des mittelamerikanischen Landes am Freitag mit. Der ehemalige Polizist soll auch im Auftrag anderer getötet haben, hieß es. Mehrere mutmaßliche Auftraggeber und Komplizen wurden nach Angaben der Behörde festgenommen. Es werde insgesamt wegen 13 Morden ermittelt.

Der Ex-Polizist war demnach zunächst am vergangenen Samstag wegen des Verdachts auf zweifachen Femizid - also Mord an Frauen wegen ihres Geschlechts - festgenommen worden. Nachbarn des Mannes in der westlichen Stadt Chalchuapa hatten die Polizei gerufen und Hilfeschreie einer Frau gemeldet. Im Haus des Tatverdächtigen fanden die Beamten die Leichen einer 57-Jährigen und ihrer 26 Jahre alten Tochter in einer Blutlache - mit Anzeichen sexuellen Missbrauchs.

Die Ermittlungen führten zu Ausgrabungen an verschiedenen Stellen des Grundstücks. Dabei wurden die anderen zehn Leichen entdeckt. Bei den toten Kindern handelte es sich um ein sieben Jahre altes Mädchen und zwei Jungen im Alter von zwei und neun Jahren. Näheres zu einem 13. Mord wurde zunächst nicht bekannt.

Einige der vergrabenen Menschen wurden nach ersten Erkenntnissen vor etwa zwei Jahren getötet, wie die Staatsanwaltschaft auf Twitter mitteilte. Sieben weitere mögliche Gräber auf dem Grundstück müssten noch untersucht werden. «In denen sind möglicherweise weitere Leichen begraben», sagte ein Ermittler in einem Video von den Arbeiten auf dem Grundstück des Mannes, welches die Staatsanwaltschaft auf ihrem Twitteraccount veröffentlichte.

Auf den Aufnahmen waren mehrere Gräben und umgeschaufelte Erdmassen zu sehen. Abgesehen von der Ausgrabung der Toten gebe es noch eine Menge an weiteren Beweisen, die begutachtet werden müssten, sagte der Ermittler. Die von den Behörden veröffentlichten Bilder zeigten mitunter Schmuck und einen Haarreifen. In der Gegend im Nordwesten El Salvadors gelten mindestens 25 Menschen als vermisst.

Der mutmaßliche Täter war nach Angaben der Ermittler im Jahr 2005 wegen sexuell aggressiven Verhaltens von seinem Job als Polizist entlassen worden. Er verbrachte demnach fünf Jahre im Gefängnis. Der Mann zeige psychopathisches Verhalten, sagte El Salvadors Sicherheitsminister, Gustavo Villatoro.

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