Zahl der Opfer bei Bränden in Kalifornien steigt

Foto: epa/Mike Nelson
Foto: epa/Mike Nelson

LOS ANGELES/SAN FRANCISCO (dpa) - Seit Tagen stehen große Gebiete in Kalifornien in Flammen. Nur langsam kommen die Feuerwehrleute gegen die Großbrände an. Tausende Häuser sind bereits zerstört, viele Tausend weitere sind vom Feuer bedroht. Die Zahl der Todesopfer steigt auf Rekordniveau.

Nie zuvor sind bei einem Feuer im US-Bundesstaat Kalifornien mehr Menschen ums Leben gekommen als bei dem derzeit im Norden tobenden Brand rund um den Ort Paradise. Weitere 13 Leichen seien geborgen worden, sagte der Sheriff des betroffenen Butte County, Kory Honea, am Montagabend (Ortszeit). So sei allein bei diesem Feuer die Zahl der Opfer auf 42 gestiegen. Damit sei das «Camp»-Feuer dasjenige mit den meisten Todesopfern seit Beginn der Aufzeichnungen in Kalifornien.

Darüber hinaus waren im von Flammen heimgesuchten Küstenort Malibu im Süden des Westküstenstaats in der vergangenen Woche zwei Menschen tot aufgefunden worden. Die Gesamtopferzahl stieg damit auf 44. Dutzende Menschen werden weiter vermisst.

Die Brände, die am Donnerstag ausgebrochen waren, haben bereits Hunderte Quadratkilometer Wald verkohlt, Tausende Häuser zerstört - und sind noch lange nicht eingedämmt. Hunderttausende Menschen mussten sich in Sicherheit zu bringen.

US-Präsident Donald Trump stellte den Betroffenen finanzielle Unterstützung vom Bund in Aussicht. Das Weiße Haus teilte mit, dass unter anderem Menschen, deren Häuser oder Geschäfte abgebrannt sind, finanzielle Hilfen des Bundes beantragen können - etwa um eine vorübergehende Unterkunft oder Reparaturen zu bezahlen. Die Unterstützung solle Aufbauhilfen des Bundesstaates und auf lokaler Ebene ergänzen, hieß es.

Trump schrieb bei Twitter, er habe schnell reagieren wollen, um das Leiden der Betroffenen etwas zu mildern. Er stehe alle Betroffenen bei. Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte die Unterstützung des Bundes angefordert.

In den vergangenen Tagen waren mehrere Tausend Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Das «Camp»-Feuer als größter der Brände war am Montagabend noch immer nur zu 25 Prozent eingedämmt. Der kleine Ort Paradise nördlich von Sacramento wurde durch das Feuer zu großen Teilen zerstört. Mehr als 6.450 Wohnhäuser fielen dort den Flammen zum Opfer, rund 15.000 Gebäude sind weiter vom Feuer bedroht.

Auch in Südkalifornien blieb die Lage angespannt. Aufkommende Winde fachten die Flammen neu an. Insbesondere das «Woolsey»-Feuer nordwestlich von Los Angeles richtete viel Zerstörung an - unter anderem in Malibu, wo viele Prominente leben. Dort wurden bislang mehrere Hundert Häuser zerstört. Nach offiziellen Angaben sind aber 57.000 Gebäude vom Feuer bedroht.

Auch die Villen mehrerer Stars brannten ab - darunter die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk und US-Popstar Miley Cyrus. Hollywood-Star Gerard Butler und «Doctor Strange»-Regisseur Scott Derrickson ereilte das gleiche Schicksal. Auch Sänger Robin Thicke und der kanadische Rocker Neil Young schrieben in sozialen Medien über den Verlust ihrer Häuser.

Die Einsatzkräfte rechnen wegen anhaltender Trockenheit, Wärme und heftigen Winden nicht mit einer schnellen Entspannung der Lage. Der Feuerwehr gelang es aber zumindest, den kleineren der beiden Brände in Südkalifornien - das «Hill»-Feuer - bis Montagabend zu 80 Prozent einzudämmen.

Trump hatte am Wochenende mit einem Kommentar zu den Bränden in Kalifornien Empörung ausgelöst und sich viel Kritik eingehandelt. Er hatte Behörden Versäumnisse und Fehler beim Forstmanagement vorgeworfen und mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht - während die Einsatzkräfte dort gegen die Flammen kämpften und Bewohner um ihr Leben bangten.

Kaliforniens Feuerwehrverband etwa beklagte, die Aussagen des Präsidenten seien «fehlinformiert, schlecht getimt und demütigend sowohl für die, die leiden, als auch die Männer und Frauen an der Einsatzfront». Auch der kalifornische Gouverneur Jerry Brown wies Trumps Vorwürfe vehement zurück. Trump und der liberale Westküstenstaat sind oft auf Kollisionskurs.

Am Montag meldete sich Trump mit versöhnlicheren Tönen zu Wort und lobte in einem Tweet die Feuerwehrleute, Katastrophenschützer und Rettungskräfte in Kalifornien als «großartig und sehr mutig».

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Leserkommentare

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Jürgen Franke 16.11.18 12:14
Herr Dong, meine Informationen habe
ich von KlagemauerTV. In diesem Bericht werden die Tätigkeiten einiger Person beschrieben.
Mike Dong 16.11.18 00:32
@Hr.Franke / Challenger ohne Astronauten ?
Ich habe mich tatsächlich informiert. Um anzunehmen, daß die 7 Astronauten noch leben, muß entweder der daran Glaubende bzw die damals lügende Instanz (Nasa?) ziemlich "naiv" sein. Die Begründung leider nur in Englisch: "So, NASA faked, for no explicable reason, the deaths of seven astronauts in a catastrophic shuttle accident, then allowed those astronauts to openly live out the rest of their lives back home without even taking the basic steps of disguising their physical appearances or REAL names — and nobody noticed it until nearly 30 years later." Alles weitere erübrigt sich damit.
Jürgen Franke 15.11.18 18:28
Herr Dong, der Unfall wurde doch nicht
"vorgetäuscht", sondern er ist so, wie wir alle seinerzeit sehen konnten, beim Start so passiert. Aber erfreulicherweise, ohne Astronauten. Alle weiteren Informationen über die "Wiederauferstehung" der Astronauten finden Sie im Internet
Mike Dong 14.11.18 21:06
@Hr.Franke
Und es waren trotzdem 6 Besuche des Trabanten und nicht 4, wie Sie behaupten. Egal übeigens, ob vorgetäuscht od nicht. Im Januar 86 ist auch keine Rakete explodiert, sondern das Space Shuttle Challenger, das durch ein Leck im Booster Antriebssystem kurz nach dem Start zerstört wurde. Warum sollte die NASA diesen Unfall vortäuschen ?
Jürgen Franke 14.11.18 16:04
Herr Dong, hervorragende Filmqualität aus
Hollywood, die seinerzeit schon geliefert werden konnte. Im Januar 1986 explodierte eine Rakete beim Start. Glücklicherweise war auch diese Rakete unbesetzt. Die Astronauten bekamen erst ein Staatsbegräbnis und anschießend eine neue Identität.
Mike Dong 14.11.18 11:43
@Hr.Franke / Anz Mondlandungen
FYI: Es gab 6 bemannte Mondlandungen. Apollo 11 - Apollo 17, Apollo 13 war nicht erfolgreich.
Norbert Kurt Leupi 14.11.18 00:14
Brände in California
Wie lange noch will sich die " Brainless-Gesellschaft " der USA die " Vergaggeierung " durch den " Brandbeschleuniger Trump " gefallen lassen ?
Jürgen Franke 14.11.18 00:04
Angeblich sind die Amis viermal auf dem
Mond gewesen und jetzt bekommen sie nicht einmal einen Brand auf der Erde in den Griff. Vorschlag: Weniger Kriegsgeräte bauen, dafür mehr Löschflugzeuge und Löschhubschrauber.