Die Ukraine und das Schicksal Europas sind J.D. Vance egal

​«Wyborcza» 

Grafik: DER FARANG
Grafik: DER FARANG

WARSCHAU: Die polnische Tageszeitung «Gazeta Wyborcza» schreibt am Mittwoch zur Nominierung des US-Senators J. D. Vance zum republikanischen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten:

«Donald Trump hat ein weiteres klares Signal an die Welt gesendet: Nach seinem Sieg werden die USA auf Isolationismus setzen und sich mit Kremlchef Wladimir Putin arrangieren. So ist die Wahl von J. D. Vance zum möglichen Vizepräsidenten zu interpretieren.

Vance hat nicht viel Erfahrung in der Politik, schon gar nicht in der internationalen. Er wirft gerne mit markigen Sprüchen um sich. In einem Interview mit dem rechtsgerichteten Journalisten und Politikberater Steve Bannon erklärte Vance: «Es ist mir eigentlich egal, was mit der Ukraine passiert.»

Er ist ein großer Kritiker der US-Hilfe für das Land, das gegen Putins barbarische Aggression kämpft. Er forderte die Einstellung der Militäraktionen durch Kiew und sofortige Verhandlungen mit Putin. Er stellte unverblümt fest, dass eine Rückkehr zu den ursprünglichen Grenzen der Ukraine unmöglich sei.

Sein Credo ist klar: Die Ukraine soll ohne Hilfe der USA das Kriegsdiktat Russlands anerkennen. Und Europa soll angesichts von Putins Drohungen allein zurechtkommen, während Washington sich auf seine Rivalität mit China konzentriert. Das wiederum bedeutet, dass auch wir, Polen und Europa im weiteren Sinne, von der Doktrin erfasst werden können: "Es ist mir eigentlich egal, was mit euch passiert.«»

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