Wo sind die Babys? Zweifel an Zehnlingsgeburt

JOHANNESBURG: Ein Bericht über die angebliche Zehnlingsgeburt einer 37-Jährigen treibt Südafrikas Öffentlichkeit um. Die Regierung zeigte sich überrascht und fordert Aufklärung, nachdem die Zeitung «Pretoria News» darüber unter Berufung auf den Ehemann in einer Exklusivgeschichte berichtet hatte. Gosiame Thamara Sithole, die bereits Mutter von Zwillingen sei, soll die Kinder demnach am späten Montagabend per Kaiserschnitt in einem ungenannten Krankenhaus in Pretoria zur Welt gebracht haben. Ihr aus dem Township Tembisa stammender Ehemann Tebogo Tsotetsi berichtete der Zeitung, seine Frau habe drei Mädchen und sieben Jungen zur Welt gebracht.

Sie war demnach zum Zeitpunkt der Geburt sieben Monate und sieben Tage schwanger und hatte eine schwierige Zeit hinter sich. Ihr seien zunächst Sechslinge in Aussicht gestellt worden, bis weitere Babys im Bauch entdeckt worden seien.

Eine unabhängige Überprüfung der Angaben der zur IOL-Mediengruppe gehörenden Zeitung war zunächst nicht möglich. Die Leiterin der staatlichen Kommunikationsbehörde GCIS, Phumla Williams, schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter, ihre Abteilung habe den Dienstag vergeblich mit der Suche nach der Frau und den Babys verbracht.

Der Bürgermeister der Stadt Ekuhurleni, in der das von der Zeitung genannte Township liegt, äußerte sich ähnlich und forderte die Mediengruppe auf, nun konkrete Angaben zu dieser Familie zu machen. Gegen Mittag allerdings schrieb Mzwandile Masina auf Twitter: «Wir haben die Familie gefunden und wurden informiert, dass es den Babies gut geht.» Angaben zur genauen Zahl der Babies machte er jedoch nicht. Er kündigte an, seine Information der Regierung weiterzuleiten. Es gelte nun, die Familie zu unterstützen: «Die Nation muss damit beginnen, zur Unterstützung Windeln zu kaufen»

Die Zeitung hatte in ihrem Bericht darauf hingewiesen, dass sie schon einen Monat zuvor mit der Familie gesprochen habe, auf deren Wunsch hin aber mit einer Veröffentlichung bis nach der Geburt gewartet habe. Die Zeitung «Times live» berichtete auf ihrer online-Plattform, sie hätte Kontakt zum Vater gehabt, der aber jede Stellungnahme abgelehnt habe. Sie wies auf die Nachricht einer Frau hin, die nach eigenen Angaben eines Angehörige der Familie sei. Demnach befänden sich die Babies auf Anordnung der Ärzte in einer privaten Klinik.

Würden die Angaben über die Geburt offiziell bestätigt, würde es sich um einen Rekord handeln. Zuletzt hatte im Mai eine Frau aus Mali Neunlinge zur Welt gebracht, die aber noch bis zu drei Monate medizinisch versorgt werden müssen. Mehrlingskinder überleben häufig nicht, da sie meist zu früh geboren werden.

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