Wo James Bond golfen würde

Phang Nga – die am schönsten gelegene Provinzhauptstadt Thailands

Vom Restaurant des Clubhauses hat man einen traumhaften Blick auf den Golfplatz mit seinen Seen und Wasserfällen, auch auf das herausfordernde 10. Loch auf einer Insel.
Vom Restaurant des Clubhauses hat man einen traumhaften Blick auf den Golfplatz mit seinen Seen und Wasserfällen, auch auf das herausfordernde 10. Loch auf einer Insel.

PHANG NGA: Die Stadt Phang Nga liegt im Süden Thailands in der gleichnamigen Provinz. Die meisten Touristen verbinden den Namen Phang Nga mit der berühmten Phang-Nga-Bucht und dem weltbekannten James Bond-Felsen. Den Expats der Provinz ist die Stadt durch ihr mehr oder weniger geliebtes Immigration Office bekannt. Doch diejenigen, die sich ein oder zwei Tage Zeit nehmen, werden in der Stadt und ihrer Umgebung mit überraschend spektakulären Sehenswürdigkeiten belohnt.

Die Stadt selbst bietet einige solide Unterkünfte, und es werden immer mehr. Doch wer etwas Besonderes sucht, sollte sich einmal den Luxus eines Golf-Resorts gönnen. Nur 15 Fahrminuten von der Stadt entfernt liegt das Katathong Golf Resort in einem wunderschönen Tal. Und wer sagt, dass man Golfspieler sein muss, um in einem Golf-Resort zu übernachten?

Die Vision von Khun Somkiat

Durch das Drachenmaul und den langen, dunklen Drachenkörper hindurch gelangt man direkt in die Hölle.
Durch das Drachenmaul und den langen, dunklen Drachenkörper hindurch gelangt man direkt in die Hölle.

Der Golfplatz befindet sich auf dem Land einer ehemaligen Zinnmine. Zinnabbau wurde in der Gegend schon seit dem 15. Jahrhundert betrieben und war ehemals eine boomende Indus­trie. Die Vorfahren des jetzigen Besitzers von Katathong, Khun Somkiat Ratanarungsiwat, waren direkt am Zinnhandel beteiligt. Somkiat hatte die Vision, das Erbe des Zinnbergbaus zu erhalten und dieses Gelände mit seinen künstlichen Seen umzugestalten. Da er schon seit seiner Jugend eine Leidenschaft fürs Golfspielen hat lag die Entscheidung, auf diesem Gelände einen einzigartigen Golfplatz zu schaffen, nahe. Er ließ auch das Clubhaus im chinesisch-portugiesischen Stil gestalten und die Einfahrt mit Relikten aus der Zeit des Bergbaus dekorieren.

Da Somkiat ein frommer Buddhist ist, hat er für die Zukunft die Vision, inmitten der wunderschönen Naturlandschaft von Katathong ein Dhamma-Resort zu bauen. Die Anfänge sind mit einem großen sitzenden Buddha aus rotem Sandstein bereits geschaffen. Auch zwei Mön­che leben hier in ihren Kutis und pflegen ein kleines Wat.

Katathong Golf Resort

Das von dschungelbedeckten Bergen umgebene Resort bietet Unterkunft in 20 Bungalows, die etwas abseits des Clubhauses direkt an einem kleinen Swimmingpool liegen. Außerdem entstanden im nagelneuen Anbau des Clubhauses 45 Gästezimmer, die über alle Annehmlichkeiten eines Luxushotels verfügen und durch ihren traumhaften Blick auf den Platz mit seinen Seen, Wasserläufen und Wasserfällen bestechen. Ein zweiter Pool direkt hinter dem Hotel ist im Bau. Ein besonderer Gag ist ein Whirlpool auf jedem Balkon. Wer hier absolute Ruhe erwartet ist allerdings fehl am Platz. Die Luft ist geschwängert von dem Plätschern der Bäche, dem Rauschen der Wasserfälle und Springbrunnen und dem Zirpen der Grillen. In den Bungalows kann man schon für 3.000 Baht eine Nacht verbringen, ein Hotelzimmer kostet zwischen 4.000 und 4.500 Baht pro Nacht in der Hauptsaison. Das Frühstücksbuffet mit fantastischer Aussicht ist ein besonderes Highlight.

Bei diesen realistischen, grausamen Folterszenen im Wat Tham Ta Pan vergeht einem die Lust am Sündigen.
Bei diesen realistischen, grausamen Folterszenen im Wat Tham Ta Pan vergeht einem die Lust am Sündigen.

Katathong wird auch Valley of Dreams genannt, und tatsächlich kann man sich in diesem Traumtal fast fühlen wie im Himmel.

Abstieg in die Hölle

Doch zur Hölle ist es nicht weit. Im Westen der Stadt Phang Nga wird sie im Wat Tham Ta Pan abschreckend dargestellt. Am Eingangstor sieht das Wat noch wie ein normaler buddhistischer Tempel aus. Aber schon nach ein paar Schritten trifft man auf einen riesigen Drachen. Wer mutig ist und sich in das Drachenmaul hinein und durch den langen Drachenkörper hindurch wagt, kommt nach einer kurzen Ewigkeit direkt vor dem Todeskönig Phya Yom wieder ans Tageslicht. Diese imposante Gestalt informiert die Toten über ihr Schicksal. Was den Sündern passiert, die direkt in die Hölle kommen, sieht man weiter unten. Diese grausamen Szenen, die realistisch und fantasievoll zeigen, wie Sünder gefoltert werden, sollen hier nicht im Detail beschrieben werden. Für Kinder und Menschen mit schwachen Nerven ist diese Hölle jedenfalls nicht geeignet. Wie auch vieles andere wird die Hölle von aufgeklärten Buddhisten übrigens eher symbolisch verstanden.

Wer die Anstrengung nicht scheut, kann gleich hinter der Hölle über 144 steile Stufen zum Chedi auf dem Felsen steigen und die wunderbare Aussicht über die Stadt und ihr Bergpanorama genießen. Aber auch unterirdisch hat das Wat etwas zu bieten. Eine imposante Höhle, durch die ein Bach fließt. Auf einem teils rutschigen Pfad, der über mehrere Brücken führt, erreicht man nach ca. 10 Minuten zwei verehrte Buddha Statuen.

Das Wat Tham Ta Pan liegt rund einen Kilometer westlich vom Stadtzentrum von Phang Nga an der Panoramastraße, der Montri Road. Geöffnet hat es täglich von 8.30 bis 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, aber natürlich werden Spenden gerne angenommen.

Im Bauch des Elefanten

Die berühmteste Höhle der Gegend und eine Touristenattraktion für ganz Thailand ist aber die Phung Chang Cave, die Elefanten-Bauch Höhle. Sie befindet sich innerhalb des Berges Khao Chang. Die Form dieses Berges erinnert die Thais an einen knienden Chang, einen Elefanten. Die Höhle darf nur mit Führer betreten werden. Mit dem Kanu, Bambus-Floß und zu Fuß durch knietiefes Wasser watend geht es in absoluter Dunkelheit eine Stunde lang durch die Cave. Das fühlt sich für viele Besucher wie ein echtes Abenteuer an. Stirnlampen und Gummischuhe können bei Bedarf ausgeliehen werden. Wie in jeder Höhle erinnern die Stalagmiten und Stalaktiten die thailändischen Guides an einen Buddha, einen Elefanten, einen Drachen oder ein Krokodil. Aber auch echte Tiere bewohnen die Höhle, vor allem Fledermäuse. Eine Rarität, die hier zu Hause ist, ist die Hummelfledermaus, die kleinste Fledermaus der Welt. Leider darf in der Höhle nicht fotografiert werden.

Die Höhle liegt im Süden der Stadt Phang Nga an der Phet Kasem Road. Ein großes Schild mit dem Abbild eines Elefanten und der Schrift Phung Chang Cave weist auf den Eingang hin. Der Eintritt beträgt stolze 500 Baht.

Wilde Affen im Stadtpark

Am südlichen Ende der Stadt befindet sich eine bemerkenswerte Grünanlage, der Somdej-Phra-Sri-Nakarin-Park. Die Kalksteinfelsen, die den Park begrenzen, sind von verschiedenen Höhlen durchlöchert. Durch eine kann man sogar mit dem Auto fahren.

Im Affentempel Wat Suwan Kuha beeindruckt die imposante 15 Meter lange Statue des liegenden Buddha.
Im Affentempel Wat Suwan Kuha beeindruckt die imposante 15 Meter lange Statue des liegenden Buddha.

Die anderen Höhlen sind recht hübsch und leicht zu begehen. Man kann von einer Höhle in die andere spazieren, nur auf den Kopf muss man aufpassen. Natürliches Licht fällt durch die Eingänge und Löcher in Decken und Wänden, es ist also keine Taschenlampe erforderlich. In der Reusi-Sawan-Höhle, in der der Mönch Phra Reusi einst als Einsiedler lebte, gibt es neben beindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten auch schneeweiße Höhlenwände, die wie ein gefrorener Wasserfall aussehen. Mäandernde Bäche durchfließen die Höhlen. Aber Vorsicht! Ganz so ungefährlich sind diese Höhlen doch nicht. Am Eingang warten Affen in Scharen. Sie warten darauf, von Besuchern Bananen zu bekommen. Meistens sind sie ganz friedlich. Doch wenn sie jemand ärgert, können sie böse werden. Neben dem Fressen und Herumturnen ist Körperpflege ihre Hauptbeschäftigung. Deshalb sind die Affendamen ganz scharf auf Spiegel. Und wo finden sie diese Spiegel? An den parkenden Mopeds und Autos. Eine ganze Sammlung von Spiegeln haben sie schon am Eingang einer Höhle gehortet.

Der Somdej-Phra-Sri-Nakarin-Park liegt an der Phet Kasem Road, schräg gegenüber vom Provincial Courthouse. Der Eintritt ist frei.

Und noch mehr Affen

Nur 12 Kilometer von Phang Nga entfernt liegt ein Wat, das in keiner Tempeltour im Umkreis von Phang Nga fehlen darf. Vermarktet wird dieser Tempel von den Tour-Veranstaltern als Affentempel. Gemeint ist das Wat Suwan Kuha. Es handelt es sich um einen in eine Höhle gebauten Tempel. Deshalb ist er bei den Einheimischen als Wat Tham, also Höhlen-Tempel, bekannt.

Durch eine der Höhlen im städtischen Somdej-Phra-Sri-Nakarin-Parks kann man sogar mit dem Auto fahren.
Durch eine der Höhlen im städtischen Somdej-Phra-Sri-Nakarin-Parks kann man sogar mit dem Auto fahren.

Die erste Höhle, die Tham Yai (große Höhle) ist imposante 20 x 40 Meter groß. Im Mittelpunkt befindet sich eine über 15 Meter lange liegende Buddha-Statue. Der Geruch in diesem gut beleuchteten Raum ist gewöhnungsbedürftig, da hier Fledermäuse leben.

Die zweite Höhle ist über gut ausgebaute Treppen erreichbar. Hier haben schon verschiedene Könige ihr Emblem hinterlassen. Wer weiter nach oben will, muss über schlecht ausgebaute, rutschige Stufen klettern, um Fledermäuse und Affen zu sehen.

Vor dem Höhlenkomplex sind Makaken-Äffchen hautnah zu erleben, vor allem, wenn man für stolze 150 Baht eine Tüte Affenfutter gekauft hat. Kameras oder andere wertvolle Gegenstände sollte man auf jeden Fall gut festhalten. Auch wer das Futter nicht gut verstaut hat, ist es schnell los. Mit einiger Vorsicht kann man aber eine Menge Spaß mit den Affen haben und tolle Bilder schießen.

Und noch ein Tipp: Um die Mittagszeit muss man die Höhle und die Affen mit relativ wenigen Touristen teilen, denn da haben die Tour-Veranstalter Lunch eingeplant.

Blick auf die Stadt Phang Nga und ihr Bergpanorama.
Blick auf die Stadt Phang Nga und ihr Bergpanorama.

Das Wat Suwan Kuha liegt 12 Kilometer nördlich von Phang-Nga-Stadt am Highway 4 in Richtung Phuket. Der Eintritt beträgt 20 Baht.

Natur genießen

Wer etwas Natur genießen will, sollte sich den Sa Nang Manora Forest Park nicht entgehen lassen. Er kostet keinen Eintritt und liegt auf halbem Weg zwischen Golf Resort und Stadt. Im unteren Teil des Parks, der auch von vielen Reisegruppen besucht wird, geht man auf einem relativ gut ausgebauten Wanderweg immer am Bach entlang. Trotz der zeitweise vielen Touristen lassen sich hier großartige Dschungelfotos schießen. Nach ca. 10-minütigem Fußmarsch erreicht man einen kleinen Wasserfall, an dessen unterem Ende man unter schattigem Blätterdach baden kann. Wer aber auch nur die Füße ins Wasser hängt, kann hier ein kostenloses Fisch-Spa genießen. Die kleinen Fische machen sich sofort daran die abgestorbenen Hautschuppen wegzuknabbern.

Wenn man individuell unterwegs ist und etwas mehr Zeit hat, kann man weiter in den oberen Teil des Parks vordringen. Dabei muss der Bach allerdings einige Male über Holzbrücken überquert werden, die zum Teil nur aus einem Baumstamm bestehen. In diesem oberen Teil trifft man garantiert auf keine Einheimische und höchstwahrscheinlich auch auf keine Touristen.

Der Sa Nang Manora Forest Park liegt etwa sechs Kilometer nördlich der Stadt Phang Nga. Vom Highway 1010 biegt eine ausgeschilderte Stichstraße ab. Der Eintritt ist frei.


Golfplatz Katathong

Am Rande des Golfplatzes liegt das Clubhaus mit dem Katathong Golf Resort, das angenehmen Luxus bietet.
Am Rande des Golfplatzes liegt das Clubhaus mit dem Katathong Golf Resort, das angenehmen Luxus bietet.

Der Katathong Golf Course wurde im Februar 2015 in einem von dschungelbewachsenen Bergen umgebenen Tal eröffnet. Die von sanften Hügeln geprägte Anlage wird durch Bäche und Seen aufgelo­ckert. Die engen Fairways und Greens sind gut gepflegt. Der anspruchsvolle Platz ist auch für geübte Spieler eine echte Herausforderung. Ein besonderes Highlight ist das 10. Loch – dort wird von einem höher gelegenen Abschlag auf eine in einem See gelegene Insel gespielt. Anzahl der Löcher: 18. Green-Fee: 3.500 Baht. Golf Cart: 700 Baht. Caddy: 350 Baht. 1 Trip: 300 Baht. Oft gibt es Spezialangebote, es macht also Sinn sich im Vorfeld zu informieren. Ein Mindesthandikap wird nicht verlangt, um spielen zu dürfen, aber eine Zeitbegrenzung von 3 Stunden bei 9 Löchern oder 6 Stunden bei 18 Löchern. Zurzeit gibt es keine Golf-Lehrer. In Zukunft sollen aber Golf Pros angestellt werden, um Anfänger zu unterrichten. Katathong ist zwar ein Golfclub, hat aber bis jetzt recht wenige Mitglieder. Deshalb sind Golfer aus aller Welt jederzeit auf dem Platz herzlich willkommen. Infos: www.katathong.com.


Essen

Atemberaubend ist der Blick vom Blue Sapphire Restaurant im Clubhaus des Katathong Golf Resort. Direkt neben der Zufahrt zum Golfclub an der Straße 4090 liegt das neueröffnete My Home @ Bangkan, (Tel.: 083-390.2958) mit guten Thai-Gerichten zu normalen Thai-Preisen. Schräg gegenüber Richtung Khao Lak kann man zur Mittagszeit im Khanom Chin Ban Bang Kann (Tel.: 089-588.7820, nur auf Thai beschriftet) das beste Khanom Chin Thailands essen, mit sage und schreibe 15 Beilagen! Die Gäste kommen von weit her angereist. Entlang der Hauptstraße in Phang Nga Town haben sich etliche Restaurants etabliert, die hauptsächlich zur Mittagszeit geöffnet sind. Bei Thais besonders beliebt ist die Dairy Hut (Tel. 081-979.7355), ein gehobenes Seafood Restaurant an der Straße Richtung Krabi. In der angegliederten Farm kommen auch Kinder auf ihre Kosten.

Anreise

Die Stadt Phang Nga liegt 788 Kilometer von Bangkok, 85 Kilometer von Krabi, 91 Kilometer von Phuket und 55 Kilometer von Khao Lak entfernt. Es gibt Direktbusse von Bangkok, Phuket, Krabi, nicht jedoch von Khao Lak. Wer von Khao Lak nach Phang Na will, muss in Takua Pa umsteigen. Der nächstgelegene Flughafen zu Phang Nga liegt auf Phuket. Er wird von zahlreichen thailändischen und internationalen Fluggesellschaften angeflogen. In einer guten Stunde kommt man vom Airport mit dem Taxi nach Phang Nga.

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