1,5-Grad-Marke bald überschritten

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Eine Pflanze wächst nach einer Periode der Dürre auf rissiger Erde. Foto: Emilio Morenatti/Ap/dpa
Eine Pflanze wächst nach einer Periode der Dürre auf rissiger Erde. Foto: Emilio Morenatti/Ap/dpa

GENF: In den kommenden Jahren wird der menschengemachte Klimawandel vom El- Niño-Phänomen zusätzlich angeheizt. UN-Experten erwarten einen globalen Temperaturrekord. Vor allem in der Arktis drohen dramatische Folgen.

Die globale Durchschnittstemperatur wird wahrscheinlich in einem der nächsten fünf Jahre erstmals mehr als 1,5 Grad über das vorindustrielle Niveau klettern. Das gab die Weltwetterorganisation (WMO) am Mittwoch in Genf in ihrer jüngsten Prognose bekannt. Die UN-Organisation hatte die Wahrscheinlichkeit für das Eintreffen dieser Schwelle voriges Jahr mit knapp 50 Prozent angegeben. Nun geht sie von 66 Prozent aus.

Bei der UN-Klimakonferenz in Paris wurde 2015 das Ziel vereinbart, die Erderwärmung im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, um globale Klimaschäden einzudämmen. Die WMO geht nicht davon aus, dass die Erderwärmung schon in den nächsten Jahren permanent über diese Marke klettert - das sei erst in 15 bis 20 Jahren zu erwarten. «Die WMO schlägt jedoch Alarm, weil wir die Stufe von 1,5 Grad immer häufiger temporär durchbrechen werden», erklärte WMO-Generalsekretär Petteri Taalas.

Klimaforscher Andreas Fink vom Karlsruher Institut für Technologie sagte in einer Stellungnahme, dass «das Überschreiten dieses Schwellenwertes in einem der fünf kommenden Jahre als ein starkes Zeichen dafür interpretiert werden darf, dass das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommen nicht mehr zu halten ist».

Die UN-Organisation rechnet damit, dass die mittlere Jahrestemperatur bis 2027 mindestens einmal einen Rekordwert erreicht. Grund dafür sei eine Kombination aus dem vom Menschen verursachten Klimawandel und dem natürlich auftretenden Klimaphänomen El Niño. «Dies wird weitreichende Auswirkungen auf Gesundheit, Nahrungsmittelsicherheit, Wassermanagement und die Umwelt haben», warnte Taalas. «Wir müssen uns vorbereiten.»

El Niño und das Gegenstück La Niña begünstigen Extremwetter in vielen Weltregionen. El Niño treibt die globale Durchschnittstemperatur in die Höhe, während La Niña einen kühlenden Effekt hat. Sie tauchen abwechselnd alle paar Jahre auf.

In der Arktis wird die Erwärmung in den nächsten Jahren laut der Prognose drei mal stärker ausfallen als im globalen Durchschnitt. Die schmelzenden Permafrostböden in der Nordpolregion würden Siedlungen, Verkehrswege und Pipelines gefährden, sagte Taalas.

Die WMO erwartet in den Sommermonaten bis 2027 mehr Regen in Sibirien, Nordeuropa und der Sahelzone in Afrika. Der Amazonasregion stehe hingegen geringer Niederschlag bevor. Taalas sprach vom Risiko einer Dürre in der riesigen südamerikanischen Regenwaldzone, die zu steigenden Emissionen des Treibhausgases CO2 führen würde.

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michael von wob 19.05.23 03:00
@ Thomas Gittner
Häuser stürzen weil der Permafrost Boden auftaut. 13 Mio Hektar Urwald werden jährlich abgeholzt. 80% aller Gletscher die 70% des Wassers auf der Erde speichern werden bis 2100 unwiederbringlich weg sein.
Für die Leuner der von Menschen verursachte Erderwärmung ist alles ok und immer weiter so. Was juckt uns die Zukunft 555 ? Wir werden bis dahin eh nicht mehr da sein !
Thomas Gittner 19.05.23 01:40
@ Franke, Stadler
...träumt Ihr Zwo mal schön weiter das alles in Ordnung ist
Jürgen Franke 18.05.23 16:30
Herr Stalder, es lohnt sich nicht, sich
über dieses Thema weiter aufzuregen, da damit mehr Geld zu verdienen ist, als mit Covid.
Reto Stalder 18.05.23 16:01
Menschengemachter Klimawandel
Diese Behauptung ist eben *eine Behauptung"....es ist ein Witz zu meinen dass ein so komplexes System wie das Klima von Menschen gemacht wird und geschweige von Menschen verändert werden kann...es hat schon immer grosse Klimaveränderungen auf der Erde gegeben (Eiszeiten, Hitzephasen etc.) ohne dass je ein Mensch schon auf der Erde war....dieser ganze politisch herbeigeredete Klimawandel dient nur dazu, den Menschen Angst zu machen, IHnen das Geld aus der Tasche zu ziehen und die Menschen durch den Staat zu bevormunden. Bitte glaubt nicht alles ....denkt einfach logisch. liebe Grüsse aus Hua Hin
Hans-Dieter Volkmann 18.05.23 14:50
Hammer 18.05.2023 13:10
Beschränken Sie sich bitte nicht auf ihren eigenen Horizont. Es gibt globale Durchschnittswerte.
Hammer 18.05.23 13:10
Nichts zu spüren von Erwärmung
Wir haben mittlerweile Mitte Mai in Baden Württemberg und ich brauche immer noch die Heizung in der Wohnung, weil es kalt ist, und das nicht nur Abends.

heute Nacht, hat es 2 Grad Celsius gehabt, verdammt