Wissing sieht EU-Pläne für neue Abgasnorm Euro 7 kritisch

Volker Wissing, Bundesminister für Verkehr und digitale Angelegenheiten. Foto: epa/Filip Singer
Volker Wissing, Bundesminister für Verkehr und digitale Angelegenheiten. Foto: epa/Filip Singer

BERLIN: Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat Bedenken zu den EU-Plänen für eine Verschärfung der Schadstoffgrenzwerte bei Autos angemeldet. «Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich eine sehr kritische Haltung gegenüber den bisherigen Vorschlägen einnehmen werde», sagte Wissing am Donnerstag dem Sender «Welt TV». Er stimme sich mit anderen Kollegen in der EU ab. Aus mehreren Ländern kam bereits Widerstand gegen die geplante schärfere Abgasnorm Euro 7.

Die Abgasnorm Euro 7 soll nach den Plänen der EU-Kommission von Juli 2025 an gelten. In ihrem Vorschlag hatte die Kommission die Mehrkosten für Pkw den Angaben zufolge auf durchschnittlich 120 Euro veranschlagt. Für schwere Nutzfahrzeuge sollen sich die Kosten um 2700 Euro erhöhen. Die Industrie hatte das stets als zu niedrig kalkuliert bezeichnet, aber keine genauen Angaben gemacht.

Wissings Ministerium hatte bereits vor einigen Monaten mitgeteilt, man erwarte nach eigenen Berechnungen deutlich höhere Mehrkosten als von der EU-Kommission angegeben.

Der FDP-Minister äußerte nun die Sorge, dass die Branche durch die neuen Regeln geschwächt werden und «unsinnige Investitionen» getätigt werden könnten. «Wir wollen Europa davor schützen, Fehler zu machen», sagte der FDP-Politiker im «Welt TV»-Interview.

Die EU-Kommission hatte im November Vorschläge für eine Überarbeitung der Schadstoffgrenzwerte wie Stickoxide gemacht. Mit der neuen Norm sollen sauberere Fahrzeuge und eine bessere Luftqualität zum Schutz der Gesundheit der Bürger und der Umwelt gewährleistet werden. Ziel von Euro 7 ist es, den Ausstoß von Stickoxiden (NOx) durch Autos bis 2035 um 35 Prozent zu drücken, bei Bussen und Lkw um über 50 Prozent.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Thomas Sylten 26.05.23 12:20
Es war abzusehen, dass Wissings "Mitarbeit" bei jeder Reform im Sabotieren derselben besteht - womit er eine weitere Chance vergibt, die europäische Autoindustrie international anschlussfähig zu halten. Stattdessen wird er in die Geschichte eingehen als derjenige, der dafür sorgte, dass wir gegen das asiatische zeitgemäße Angebot auf dem Markt verlieren und mittelfristig verschwinden werden - mit all den angeblich geschützten Arbeitsplätzen.
Aber bitteschön - als "Gastasiate" solls mir recht sein..