CHIANG MAI: Chiang Mai steht vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Julanit Wangwiwat, der Präsident der Handelskammer von Chiang Mai, berichtete kürzlich über die angespannte Lage.
Insbesondere die anhaltende PM 2.5-Krise zu Beginn des Jahres habe einen deutlichen Rückgang des inländischen Tourismus verursacht. Dies beeinträchtigte das traditionell umsatzstarke Songkran-Festival erheblich, da viele potenzielle Besucher ausblieben.
Die Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation ist auch auf die mehr als fünfmonatige Verzögerung bei der Auszahlung des staatlichen Haushalts zurückzuführen, was zu einem Mangel an öffentlichen Investitionen und damit zu einem Fehlen von Impulsen für die lokale Wirtschaft führte.
Zudem hat die zunehmende Staatsverschuldung die Kaufkraft der Bevölkerung weiter geschwächt. Die daraus resultierende Vorsicht der Verbraucher und der Mangel an neuen Arbeitsplätzen führten zu einem spürbaren Rückgang des verfügbaren Einkommens, besonders bei den mittleren bis unteren Einkommensschichten.
Ein besorgniserregendes Symptom der Krise ist die hohe Zahl von Fahrzeugrückführungen, welche die Auktionshöfe in der Region überfüllen. Durch die Verschärfung der Kreditbedingungen der Banken wird die Lage weiter zugespitzt.
Auch die Geschäftswelt spürt die Auswirkungen: Rund die Hälfte der im letzten Jahr neu registrierten Unternehmen musste bereits wieder schließen. Steigende Betriebskosten, insbesondere für Energie, verschärfen die Situation. In Reaktion darauf drängt die Handelskammer auf eine Lohnanpassung auf 400 Baht, was jedoch die Kosten für kleine und mittlere Unternehmen weiter in die Höhe treiben könnte. Die Hoffnung ruht nun auf dem zweiten Halbjahr 2024, in dem verstärkt auf Tourismus und „Soft Power“-Initiativen gesetzt werden soll, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Die Gastronomiebranche erlebt ähnlich harte Zeiten. Thanit Chumsang, Präsident der Restaurant- und Unterhaltungsgewerkschaft von Chiang Mai, berichtet, dass nach der Hoffnung auf eine Erholung des Tourismussektors nach der Pandemie viele neue Restaurants eröffnet wurden. Doch die PM 2.5-Krise traf viele dieser neuen Betriebe hart, und die Kaufkraft der Bevölkerung ist seitdem um bis zu 50 Prozent gesunken. Von den Mitgliedsrestaurants mussten kürzlich etwa 10 Prozent schließen, eine Folge der hohen Betriebskosten und der verschärften Mehrfachbesteuerung.