Wintersport kompakt

Foto: epa/Armando Babani
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BERLIN (dpa) -

BIATHLON: Über den Jahreswechsel war Arnd Peiffer krank, erhielt erst kurz vor den Rennen in Oberhof grünes Licht. Und dennoch präsentierte sich der Biathlon-Olympiasieger und Weltmeister in starker Form und sicherte den Deutschen am Sonntag mit Platz zwei im Massenstart den vierten Podestplatz im sechsten Rennen am Grenzadler. Denise Herrmann verpasste in der Windlotterie von Oberhof als Fünfte nach sechs Fehlern zwar knapp das Podest. Aber mit Rang zwei im Sprint sorgte die 31-Jährige für den erhofften Aufwärtstrend bei den zuvor enttäuschenden Damen. Insgesamt starteten die Skijäger durch die Erfolge von Peiffer, Herrmann, der Herrenstaffel auf Rang drei und Johannes Kühn als Sprint-Zweitem verheißungsvoll ins neue Jahr. Sorgenkinder bleiben die Routiniers Simon Schempp, Erik Lesser und Franziska Hildebrand, die weit von der Normalform entfernt sind.

SKISPRINGEN: Und ganz plötzlich steht Karl Geiger im Gelben Trikot im Auslauf der Schanze von Val di Fiemme. Der 26-jährige Oberstdorfer hat am Samstag den dritten Einzelsieg seiner Karriere eingefahren und fordert nun endgültig Japans Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi um den Gesamtsieg heraus. Am Sonntag legte er gleich einen weiteren Erfolg nach. Schwieriger scheint die Lage derzeit bei den Skisprung-Frauen. Katharina Althaus sprang zweimal deutlich am Podest vorbei, die Tagessiege gingen in Sapporo in Japan an Marita Kramer und Eva Pinkelnig (beide Österreich).

NORDISCHE KOMBINATION: Jarl Magnus Riiber gegen Vinzenz Geiger mausert sich immer mehr zum Top-Duell der Nordischen Kombination. Am Samstag trotzte der Allgäuer dem norwegischen Dominator und sicherte sich auf der Zielgeraden seinen zweiten Saisonsieg. Am Sonntag reichte es im Teamsprint mit Fabian Rießle zu Platz zwei - diesmal hinter Joergen Graabak und Riiber, der sich die Hand im Ziel demonstrativ an die Stirn legte und sich damit nach der Konkurrenz umsah. Das Duell dürfte weitergehen, wahrscheinlich schon in zwei Wochen in Geigers Heimat Oberstdorf.

LANGLAUF: Herrliche Kulisse am Elbufer, aber leider überhaupt kein echter Schnee - und keine deutsche Überraschung. Das Team von Bundestrainer Peter Schlickenrieder hat einen Coup beim Heim-Weltcup in Dresden klar verpasst und die jüngsten Erfolge bei der Tour de Ski damit nicht bestätigen können. Für Schlickenrieder kein Drama, er blickt viel mehr auf die Entwicklung seiner jungen Mannschaft und den Weg zur WM in gut einem Jahr in Oberstdorf. Dort findet in zwei Wochen auch die Generalprobe im Weltcup statt.

SKI ALPIN: Linus Straßer rettete die Ehre der deutschen Skirennläufer bei den Wettbewerben der Herren in Adelboden (Schweiz) und Zauchensee (Österreich). Der 27-Jährige aus München fuhr mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang noch auf den sechsten Rang. Das ist seine beste Platzierung im Stangenwald in diesem Winter. Nach dem ersten Lauf hatte er noch auf Platz 24 gelegen. «Im Zweiten wollte ich auf Attacke fahren. Das ist mir genial gelungen, da bin ich einfach sehr gut Ski gefahren.» Ansonsten gab es im DSV-Lager nur Enttäuschungen. Viktoria Rebensburg und Kira Weidle fuhren der Weltelite bei der Abfahrt in Zauchensee weit hinterher. Stefan Luitz erreichte zum zweiten Mal nacheinander im Riesenslalom nicht den zweiten Durchgang.

SNOWBOARD: Ramona Hofmeister lässt einfach nicht mehr locker. Im Parallel-Riesenslalom holte die Sportlerin aus Bischofswiesen den dritten Sieg im dritten Saisonrennen und meinte: «Das ist wie ein Traum.» Mit dem Erfolg von Scuol in der Schweiz baute sie ihre Vorsprünge in den Disziplin- und Gesamtwertungen aus und denkt schon an den großen Coup. «Das Gelbe Trikot gebe ich so schnell nicht mehr her.» Melanie Hochreiter wurde Vierte und landete so weit vorn wie noch nie im Weltcup. Nur Weltmeisterin Selina Jörg hatte diesmal nichts zu jubeln: Die Allgäuerin schied schon in der Quali aus.

BOB: Doppel-Olympiasieger und -Weltmeister Francesco Friedrich hat beim Weltcup in La Plagne in beiden Disziplinen gewonnen. Nach seinem Sieg im Zweierbob war der 29-Jährige aus Pirna am Sonntag mit seiner Crew Candy Bauer, Alexander Schüller und Thorsten Margis auch im großen Schlitten nicht zu schlagen. Nach zwei Läufen verwies er Teamkollege Johannes Lochner auf Rang zwei. Der Lette Oskars Kibermanis verhinderte als Dritter den deutschen Dreifacherfolg. Bei den Frauen hatte Laura Nolte mit Anschieberin Deborah Levi im zweiten Weltcuprennen ihrer Karriere den ersten Sieg eingefahren. Stephanie Schneider und Leonie Fiebig kamen auf Rang drei. Olympiasiegerin und Weltmeisterin Mariama Jamanka landete mit Annika Drazek auf Platz fünf.

RODELN: Julia Taubitz hat beim Heim-Weltcup in Altenberg ihren dritten Weltcup-Sieg in diesem Winter eingefahren. Nach zwei Läufen bezwang die 23-Jährige aus Oberwiesenthal am Sonntag die Russin Tatjana Iwanowa. Rekord-Weltmeister Felix Loch schob sich mit einem sauberen Finallauf noch von Platz sieben auf Rang drei vor. Den Sieg sicherte sich Olympiasieger David Gleirscher aus Österreich vor dem Italiener Dominik Fischnaller. Bei den Doppelsitzern landeten die Weltmeister Toni Eggert und Sascha Benecken auf Rang zwei hinter den Vorjahressiegern Thomas Steu und Lorenz Koller aus Österreich.

SKELETON: Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland ist beim Skeleton-Weltcup im französischen La Plagne auf Rang drei gefahren. Die Olympia-Zweite musste der Russin Jelena Nikitina den Vortritt lassen, die einen Start- und Bahn-Rekord aufstellte. Auf Rang zwei kam die Österreicherin Janine Flock. Weltmeisterin Tina Hermann aus Königssee landete auf Rang fünf vor der Suhlerin Sophia Griebel. Bei den Männern fuhr Axel Jungk vom BSC Sachsen Oberbärenburg nur auf Rang fünf und verlor seine Führung im Gesamtweltcup. Den Sieg sicherte sich der Russe Alexander Tretjakow vor dem Letten Martins Dukurs.

EISSCHNELLLAUF: Überwiegend mit hinteren Plätzen mussten sich die Deutschen bei der EM in Heerenveen zufrieden geben. Im Massenstartrennen sorgten Michelle Uhrig und Claudia Pechstein als Siebte und Achte zum Abschluss wenigstens noch für zwei Top-Ten-Platzierungen. Die Entdeckung der EM war aber der in Erfurt trainierende Inline-Skater Stefan Emele, der drei persönliche Bestzeiten aufstellte und am Sonntag über 1000 Meter in 1:10,07 Minuten auf Platz zwölf landete.

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