Wintersport kompakt

Foto: epa/Nick Didlick
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BERLIN (dpa) -

SKI ALPIN: Unterschiedlicher könnten die Gefühlswelten bei Viktoria Rebensburg und Stefan Luitz nicht sein. Die Skirennfahrerin gewann den Super-G von Lake Louise, untermauerte ihre starke Form in den Speed-Wettbewerben und steht nun bei 18 Erfolgen im Weltcup. In Beaver Creek hatte Luitz vor einem Jahr ähnlich gejubelt. Diesmal aber herrschte nur Frust beim Allgäuer, der im Riesenslalom schon im ersten Lauf ausschied und mit dem überraschend souveränen Premierensieg des US-Lokalmatadoren Tommy Ford nichts zu tun hatte.

BIATHLON: Die deutsche Frauen-Staffel hat zum Abschluss des Weltcups in Östersund das Podest als Vierter nur um 5,3 Sekunden verpasst. Karolin Horchler, Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Preuß leisteten sich am Sonntag eine Strafrunde durch Herrmann sowie insgesamt neun Nachlader. Den Sieg sicherte sich - ebenso wie im Rennen der Männer am Samstag - Norwegen. Die deutschen Herren in der Besetzung Erik Lesser, Philipp Horn, Arnd Peiffer und Benedikt Doll schafften es nach insgesamt vier Strafrunden und 13 Nachladern nur auf Platz acht. Die Skijäger sind insgesamt noch nicht in Form und schafften es in acht Rennen innerhalb von neun Tagen beim Weltcup-Auftakt in Schweden nur einmal auf das Podest.

BOB: Johannes Lochner hat mit seinem Sieg beim Weltcup-Auftakt die Siegesserie im Zweierbob von Doppel-Olympiasieger Francesco Friedrich gestoppt. Der Berchtesgadener gewann am Samstag in Lake Placid mit Anschieber Florian Bauer das Rennen nach zwei Läufen mit acht Hundertstelsekunden Vorsprung vor Friedrich, der mit Thorsten Margis fuhr. Damit musste der Pirnaer Friedrich nach zehn Siegen in Serie im kleinen Schlitten die erste Niederlage seit dem 13. Januar 2018 in St. Moritz, als Vereinskollege Nico Walther gewann, hinnehmen. Bei den Frauen kam die WM-Zweite Stephanie Schneider auf Rang zwei vor Weltcup-Debütantin Kim Kalicki. Weltmeisterin und Olympiasiegerin Mariama Jamanka musste sich mit Platz vier trösten.

EISSCHNELLLAUF: Mit dem bislang besten Weltcup-Ergebnis dieses Winters will sich Nico Ihle noch lange nicht zufriedengeben. Der Eisschnelllauf-Routinier aus Chemnitz überzeugte mit Rang fünf am Samstag über 1000 Meter in Nur-Sultan ebenso wie der Inzeller Joel Dufter als Siebter. Der Erfurter Patrick Beckert landete im einzigen 10 000-Meter-Rennen dieser Weltcup-Saison auf Platz acht, nachdem es Altmeisterin Claudia Pechstein bei der dritten Weltcup-Station in Kasachstan am Freitag als Neunte über ihre Spezialstrecke 5000 Meter ebenfalls unter die Top Ten geschafft hatte. «Der Abstand zum Podium war sehr knapp. Da geht noch mehr», sagte Ihle.

LANGLAUF: Eine kuriose Über-Nacht-Anreise und ein Achtungserfolg haben die Staffelrennen der Langläufer in Lillehammer geprägt. Katherine Sauerbrey, die sich am Samstag noch zum Training in Seefeld in Tirol befand, wurde über Nacht und über die Stationen München und Oslo eingeflogen, um das Quartett des DSV zu komplettieren. Am Ende reichte es für Rang acht. Die Männer wurden sogar Fünfter hinter je zwei Teams aus Russland und Norwegen. «Bei der WM hätten wir heute Bronze gemacht», sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder. In den Skiathlon-Rennen hatte es für die Deutschen bei Siegen von Therese Johaug und Alexander Bolschunow nicht zu Top-Ten-Plätzen gereicht.

NORDISCHE KOMBINATION: Norwegens Überflieger Jarl Magnus Riiber lässt die deutschen Kombinierer derzeit regelrecht verzweifeln. Am Sonntag in Lillehammer sicherte sich der Lokalmatador den fünften Sieg im fünften Wettbewerb. Das deutsche Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch bestätigte den Aufwärtstrend. Die Team-Olympiasieger Fabian Rießle und Vinzenz Geiger reisen mit je einem dritten und einem vierten Platz in die Heimat. Schlechter läuft es bei Johannes Rydzek: Er handelte sich beim Springen am Sonntag schon über vier Minuten Rückstand ein und ging in der Loipe gar nicht mehr an den Start.

SKELETON: Die Olympia-Zweite Jacqueline Lölling und Axel Jungk haben beim Weltcup-Auftakt im Skeleton dem deutschen Team einen Doppelsieg beschert. Die 24-jährige Lölling siegte in Lake Placid vor der Österreicherin Janine Flock. Weltmeisterin Tina Hermann aus Königssee kam auf Rang drei. Völlig überraschend legte Jungk 24 Stunden später nach. Nach vielen Verletzungsrückschlägen gewann er überraschend vor dem sechsmaligen Weltmeister Martins Dukurs aus Lettland. Junioren-Weltmeister Felix Keisinger, der nach dem ersten von zwei Läufen mit Bahnrekord von 53,06 Sekunden in Führung lag, fiel noch auf Rang fünf hinter Alexander Gassner zurück.

SKISPRINGEN: Platz 31 und Platz 36 in Nischni Tagil: Für den dreifachen Seefeld-Weltmeister Markus Eisenbichler wurde das Skisprung-Wochenende in Russland zu einem echten Flop. Der Bayer hat derzeit mit großen Problemen in seinem Sprung zu kämpfen. Deutlich besser präsentierte sich Karl Geiger, der mit den Rängen zwei und sechs seine gute Form bestätigte. Die Siege gingen an den Japaner Yukiya Sato und Stefan Kraft aus Österreich. Bei den Frauen fuhr die Norwegerin Maren Lundby zum Auftakt in Lillehammer zwei Siege ein. Die Olympia-Zweite Katharina Althaus belegte zweimal Rang sechs.

SNOWBOARD: So hatten sich die deutschen Snowboarderinnen den Start in den Winter erträumt. Im russischen Bannoye gewann Ramona Hofmeister den Parallel-Riesenlalom am Sonntag, tags zuvor hatte Weltmeisterin Selina Jörg schon als Zweite des Parallel-Slaloms überzeugt. Die beiden Vorzeigesportlerinnen unterstrichen damit ihre Ambitionen auf die Gesamtwertung - zumal in diesem Winter kein Großereignis wie WM oder Olympia ansteht. «Das ist so verrückt», sagte Hofmeister, die wegen einer Schulter-OP verspätet in die Vorbereitung gestartet war. Stefan Baumeister wurde Sechster (Riesenslalom) und Fünfter (Slalom).

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