Wiener Klinik wehrt sich gegen Bereicherungsvorwürfe

Haupteingang des Wiener Universitätsklinikums. Foto: Thomas Ledl / Wikimedia
Haupteingang des Wiener Universitätsklinikums. Foto: Thomas Ledl / Wikimedia

WIEN (dpa) - Die Universitätsklinik in Wien wehrt sich gegen Vorwürfe angeblicher Bereicherung durch die bevorzugte Behandlung ausländischer Patienten. Ein solches Vorgehen hat die «Süddeutsche Zeitung» in einem Artikel nahegelegt. Die Sache werde geprüft, aber die Anschuldigungen gingen auf unvollständige Informationen zurück, teilten die Medizinische Universität Wien und das Allgemeine Krankenhaus am Samstag mit. Klinikleiter Walter Klepetko sagte der österreichischen Nachrichtenagentur APA, es handele sich um eine «massive Verzerrung und Missinformation der Öffentlichkeit».

Die Zeitung hatte berichtet, eine griechische Patientin habe in Wien Anfang Oktober nur vier Stunden auf eine neue Lunge warten müssen. Die Wiener Ärzte hätten eine bei der Organverteilungsstelle Eurotransplant frisch gemeldete Lunge innerhalb von fünf Minuten für diese Patientin beansprucht. Die normale Wartezeit liege bei einigen Monaten. Ausländische Patienten würden offenbar bevorzugt behandelt, weil für ihre Operationen mehr berechnet werde als bei österreichischen Patienten.

Nach Angaben von Klepetko war die Patientin mit Lungenhochdruck in Athen, als dort eine Lunge zur Verfügung stand, die für sie passend war. Weil der Eingriff bei dieser Patientin extrem kompliziert gewesen sei, hätten sich die von den Wienern ausgebildeten griechischen Kollegen die Operation nicht zugetraut. Deshalb sei die Frau nach Wien gebracht und das Organ ordnungsgemäß bei Eurotransplant gemeldet worden.

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