Wiederholungen mit kleineren Variationen

Das also ist des Pudels Kern: Die Frucht des Selbstmordbaumes näher betrachtet

Gefährliche Schönheit: Die Gloriosa superba ist recht giftig, Tiere und Kinder sind vor ihr zu schützen. Fotos: hf
Gefährliche Schönheit: Die Gloriosa superba ist recht giftig, Tiere und Kinder sind vor ihr zu schützen. Fotos: hf

Es regnet dauernd, da bleibt man lieber im Haus und werkelt dort. Doch dann scheint halt doch wieder die Sonne und der Garten lädt zum Lustwandeln ein. Da entdeckt man Sachen wieder, die man schon vergessen hatte, mit Variationen.

Grüner und roter Selbstmordbaum wurden kombiniert.
Grüner und roter Selbstmordbaum wurden kombiniert.

Die Gloriosa superba, die auf Deutsch Ruhmeskrone heißt, ist eine Kletterpflanze. Ihre Blüten sind filigran und wunderschön. Deshalb wird sie in Asien gerne als Zierpflanze gehalten. Auch ich hatte einige, sie aber vergessen. Die Trockenzeit hat sie dank ihrer verdickten Rhizome überstanden. Und weil wir die Gegend, wo sie mal war, endlich wieder mal heftig zurückgeschnitten haben, sehen wir sie jetzt auch wieder, haben sie also gewissermaßen wiederentdeckt.

Eine ziemlich giftige Pflanze…

Doch – wie im wirklichen Leben – können Schönheiten gefährlich sein: Die Gloriosa superba ist sehr giftig und wo sie im großen Stil angebaut wird, muss man schon schauen, das sich keine Ziegen an ihr laben oder Kinder die kleinen roten Samen herunterschlu­cken. Die Pflanze enthält Colchicin, den gleichen Giftstoff wie die Herbstzeitlose, das in der Medizin gebraucht wird. „Giftig“ ist bekanntlich relativ, es ist die Menge, die das Gift ausmacht, wie schon Paracelsus so richtig bemerkt hat. Aber wir machen keine Experimente!

So sieht der hochgiftige Kern des Selbstmordbaums aus.
So sieht der hochgiftige Kern des Selbstmordbaums aus.

Aber die Neugier ist eben trotzdem vorhanden und so habe ich – am Trockenen natürlich – einmal eine Frucht des Selbstmordbaumes auseinandergenommen. Wir haben im Discovery Garden zwei Typen der Cerbera odollam, eine mit grünen Blättern und Früchten sowie weißen Blüten und eine mit roten Blättern und Früchten sowie rosa Blüten. Giftig ist der Samen der Cerbera odollam, der aber von einem verholzten Geflecht umgeben ist. Um an ihn heran zu kommen, nimmt man am besten eine Machete oder einen Hammer zur Hand, es ist also nicht ganz so einfach, aber doch möglich. Ein einziger solcher Kern soll genügen, um einen Menschen ins Jenseits zu befördern... Ich habe mein Beispiel deshalb zertrümmert und tief im Kompost entsorgt, Würmer dürften damit keine Probleme haben…

Konstruktiver: Lachs zu beizen

Immer noch unter dem Regen leidend, habe ich mich für eine andere, mehr konstruktive häusliche Tätigkeit entschlossen, wieder mal eine Lachsseite zu beizen. Ich habe sie tiefgefroren bei Makro gekauft (1,2 kg für rund 500 Baht) und dann erst mal aufgetaut. Dann habe ich die ganze Seite mit Dill vollgepackt. Darauf kam meine Gewürzmischung, die aus 90 g Salz und 30 g Zucker pro Kilo Lachs besteht. Beim Salz habe ich auf Meersalz zurückgegriffen, das ich mit Zitronenholz aus dem Garten geräuchert habe. Es geht auch mit normalem Kochsalz, aber mit Räuchersalz importiert man gleich den Rauchgeschmack mit und kann sich das Kalträuchern schenken.

Lachs selber zu beizen ist nicht besonders schwer, er schmeckt phänomenal und ist günstiger als gekaufter.
Lachs selber zu beizen ist nicht besonders schwer, er schmeckt phänomenal und ist günstiger als gekaufter.

Meine Gewürzmischung enthielt auch ein paar verdrückte Wachholderbeeren, Oregano, Pfeffer, Rosmarin und Chili. Auf die Gewürzmischung und den Dill habe ich Zitronenscheiben gelegt und das ganze 48 Stunden in den Kühlschrank gestellt. Das Salz und der Zucker entziehen dem Fisch Feuchtigkeit und konservieren ihn so, ich entferne die Flüssigkeit, die sich neben dem Lachs bildet, erstmals nach 24 Stunden.

Nach zwei Tagen entferne ich die Gewürze manuell, bestreiche den Fisch mit Gin und lasse ihn zwei weitere Tage im Kühlschrank reifen.

Dann wird der Lachs geschnitten, portioniert, vakuumiert und tiefgefroren. Wenn immer irgendwer hereinschneit (in diesem Dauerregen) kann ich schnell ein paar leckere Häppchen machen.

Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an hansfritschi1957@gmail.com oder besuchen Sie seine Webseite www.discovery-garden.net oder Facebookseite.

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