GENF (dpa) - Rund 325 Millionen Menschen sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit chronischer Hepatitis B oder Hepatitis C infiziert - aber nur ein Bruchteil von ihnen weiß dies. Von denen, die ihre Diagnose kennen, erhält wiederum nur ein Bruchteil Medikamente, berichtete die WHO am Freitag in Genf.
Sie konzentriert sich in ihrem Bericht auf die chronische Hepatitis B (HBV) und Hepatitis C (HCV), weil diese beiden Formen 96 Prozent der Todesfälle ausmachen. Die WHO-Region Europa sei bei Hepatitis C stark betroffen, weil dort viele Süchtige lebten, die sich Drogen spritzten und oft untereinander Nadeln austauschten.
«Hepatitis stellt ein bedeutendes weltweites Gesundheitsproblem dar», sagte Gottfried Hirnschall, der Leiter des WHO-Hepatitis-Programms. «Wenn die Menschen nicht behandelt werden, sind sie in Lebensgefahr.» Hepatitis ist eine Leberentzündung, die zu Leberkrebs führen kann. 2015 seien 1,3 Millionen Menschen weltweit gestorben.
Es ist das erste Mal, das die WHO solche Schätzungen nach Regionen aufgeteilt veröffentlicht. Sie will daran den Erfolg ihrer Kampagnen zur Eliminierung der Infektionen bis 2030 messen.
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