WHO plant Evakuierung von 100 Patienten aus dem Gazastreifen

Foto: Wikimedia/Thorkild Tylleskar
Foto: Wikimedia/Thorkild Tylleskar

GENF: In den vergangenen Monaten durften nur wenige Kriegsverletzte und Kranke ausreisen. Nun ist ein größerer Transport geplant. Doch mehr als zehntausend Menschen bräuchten medizinische Hilfe im Ausland.

Im Gazastreifen steht nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der erste medizinische Evakuierungstransport seit rund fünf Wochen bevor. Mehr als 100 Kriegsverletzte und chronisch Kranke sollen am Mittwoch aus dem umkämpften Küstenstreifen gebracht werden, wie die UN-Organisation mitteilte.

Zunächst sollen die Patienten über den südlichen Grenzübergang Kerem Schalom und Israel nach Ägypten gelangen. Die meisten würden in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen, sagte Rik Peeperkorn, der WHO-Vertreter in den Palästinensergebieten, in einer Videoschalte. Etwa 30 Personen würden nach Rumänien transportiert.

WHO fordert ständige Evakuierungen statt Ad-hoc-Aktionen

Seit der Schließung des Grenzüberganges zwischen dem Gazastreifen und Ägypten in Rafah Anfang Mai seien nur 282 Patienten aus dem Gazastreifen gebracht worden, berichtete Peeperkorn. Zwischen 12.000 und 14.000 weitere Patienten, die unter anderem an Brandwunden, Wirbelsäulenverletzungen, Amputationen oder Krebserkrankungen leiden, müssten jedoch ebenfalls im Ausland behandelt werden, sagte er.

Statt vereinzelten Evakuierungen müssten ständige Transporte mit entsprechenden Sicherheitsgarantien eingerichtet werden, appellierte er an Israel. «Wir können so nicht weitermachen», sagte der WHO-Vertreter.

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