WHO-Chef wegen neuen Coronavirus-Fällen außerhalb Chinas alarmiert

Foto: epa/Salvatore Di Nolfi
Foto: epa/Salvatore Di Nolfi

GENF (dpa) - Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist wegen der steigenden Zahl von Infektionen mit dem neuen Coronavirus Sars-CoV-2 außerhalb Chinas alarmiert.

«Das Zeitfenster, um diesen Ausbruch unter Kontrolle zu halten, wird kleiner», warnte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. Dennoch habe er noch Hoffnung. «Aber wenn wir die Chance jetzt verpassen, haben wir ein ernsthaftes Problem», sagte er. «Wir dürfen nicht eines Tages zurückblicken und es bereuen, dass wir von diesem Zeitfenster nicht Gebrauch gemacht haben.»

Zum einen gebe es mehr Ansteckungen von Leuten, die weder eine Verbindung zur besonders betroffenen Stadt Wuhan in China hätten, noch gereist seien. Zum anderen nannte Tedros die steigende Zahl der Fälle im Iran und den ersten Fall im Libanon mit Verbindung zum Iran. «Wenn man diese Punkte aneinanderreiht, ist das sehr besorgniserregend», sagte Tedros.

Tedros appellierte noch einmal an Geberländer, mehr Mittel für den Kampf gegen das Virus zur Verfügung zu stellen. Von der ersten Tranche von 61,5 Millionen Dollar (57 Millionen Euro) für dringende Vorbereitungsmaßnahmen bis April waren bis Freitag erst 1,2 Millionen Dollar auf den Konten der WHO eingegangen. Damit sollen Länder mit schwachen Gesundheitssystemen unterstützt werden, damit sie im Fall eines Ausbruchs gewappnet sind.

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