WHO-Chef fordert mehr internationale Hilfe für den Sudan

Der Hauptsitz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Foto: epa/Martial Trezzini
Der Hauptsitz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf. Foto: epa/Martial Trezzini

PORT SUDAN: Seit April 2023 zerreißt Gewalt den Sudan. Das Leben dort ist für Millionen zum Alptraum geworden. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation richtet bei einem Besuch deutliche Worte an die Welt.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hat bei einem Besuch im Sudan die fehlende Aufmerksamkeit der Welt für das ostafrikanische Land beklagt. Die Menschen dort erlebten die vollkommene Krise, sagte der Vorsitzende der Weltgesundheitsorganisation. So gebe es die weltweit größte Zahl an Flüchtlingen innerhalb eines Landes, mit mehr als zehn Millionen Vertriebenen. Dazu kämen Hungersnöte in mehreren Regionen, die sich auszudehnen drohen, Überschwemmungen, Krankheitsausbrüche sowie sexuelle Gewalt und der Beinahe-Zusammenbruch des Gesundheitssystems.

«Die internationale Gemeinschaft scheint den Sudan vergessen zu haben und schenkt dem Konflikt, der das Land zerreißt und Auswirkungen auf die Region hat, kaum Beachtung», sagte Tedros in der Hafenstadt Port Sudan. «Das Ausmaß der Notlage ist schockierend, ebenso wie die unzureichenden Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Konflikt einzudämmen und auf das Leid zu reagieren, das er verursacht.»

In dem rohstoffreichen Land am Horn von Afrika mit mehr als 46 Millionen Einwohnern liefern sich Regierungstruppen und Milizen seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Ende August scheiterten die jüngsten Bemühungen der USA um Verhandlungen für eine Waffenruhe. Ziel der Gespräche in Genf war, die Regierungstruppen (SAF) und die Milizen (RSF) zu einem Waffenstillstand zu bewegen, um die humanitäre Hilfe zu verbessern. Die SAF blieben dem Treffen aber fern.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Beat Sigrist 09.09.24 12:40
Ich bin einverstanden mit mehr Hilfe für den Sudan
Aber dies ist nicht die Hauptaufgabe den westlichen Ländern. Im Sudan herrscht eine radikale Regierung mit einem radikalen moslemischen Glauben. Also sollten auch die vielen sehr reichen moslemischen Länder auf diesem Planeten dort an erster Stelle Hilfe leisten und für Ordnung sorgen in diesem politischen Chaos, welches im Sudan herrscht.