WHO-Arzt bei neuem Angriff auf Ebola-Zentrum im Kongo getötet

Ein medizinischer Helfer arbeitet in einem Behandlungszentrum für Ebola. Seit vorigem Jahr hat die WHO im Kongo fast 1200 Ebola-Fälle registriert. Foto: Al-Hadji Kudra Maliro/Ap/dpa
Ein medizinischer Helfer arbeitet in einem Behandlungszentrum für Ebola. Seit vorigem Jahr hat die WHO im Kongo fast 1200 Ebola-Fälle registriert. Foto: Al-Hadji Kudra Maliro/Ap/dpa

GENF/BUTEMBO (dpa) - Immer wieder kommt es im Kongo zu Angriffen auf Helfer, was die Bekämpfung der Ebola-Epidemie erschwert. Nun gab es einen tödlichen Zwischenfall.

Unbekannte haben im Ost-Kongo erneut ein Ebola-Zentrum angegriffen und dabei einen Mitarbeiter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) getötet. Die WHO trauere nach dieser «abscheulichen» Attacke um einen «lieben Kollegen», der im Kampf gegen Ebola Leben gerettet habe, erklärte der Chef der Organisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Freitag über Twitter. Bei dem bewaffneten Angriff auf die Universitätsklinik in der Stadt Butembo sei ein Arzt getötet worden, zwei weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der örtliche Polizeichef Richard Kitangala.

Butembo in der Provinz Nord-Kivu liegt im Zentrum der gegenwärtigen Ebola-Epidemie. Es handelt sich um den bislang zweitschwersten bekannten Ausbruch des lebensgefährlichen hämorrhagischen Fiebers. Wegen wiederholter Angriffe auf Ebola-Zentren und aktiver Milizen in der Region ist es Helfern bislang nicht gelungen, die Epidemie unter Kontrolle zu bringen.

In der Klinik in Butembo befindet sich örtlichen Medien zufolge ein Transitzentrum für Ebola-Patienten. Dort werden Patienten unter strengen Sicherheitsvorkehrungen auf eine Infektion hin untersucht. Erkrankte werden von dort in ein Behandlungszentrum verlegt.

In Nord-Kivu und im angrenzen Ituri sind bereits rund 1.300 Menschen an Ebola erkrankt, mehr als 840 starben infolge der Infektion. Um den Ausbruch einzudämmen, haben in der Region bereits rund 100.000 Menschen einen experimentellen Ebola-Impfstoff erhalten.

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