Wenn ich Gott wäre, würde es dieses Elend auf der Welt nicht geben. Ich würde allen Menschen angemessene Bildung zukommen lassen. Ich würde alle kranken Menschen gesund machen oder besser, von vornherein Krankheiten gar nicht erst zulassen. Ich würde allen Menschen ein Heim geben, in dem sie glücklich und ohne Hunger und Durst leben könnten.
Ich wäre ein hilfreicher Gott für alle Rassen und Völker. Es würde keine Kriege mehr geben, und das Prinzip der Welt hieße Liebe. Aber ich bin nicht Gott. Deshalb werden alle meine guten Pläne sicher auch nie realisiert werden. Eigentlich schade. Stellen Sie sich vor, sie könnten statt Merkel oder Schulz, statt Trump oder Putin Gott wählen. Und dann würden alle meine Versprechungen wahr werden. Wer auf der Welt hätte dann noch eine Chance dagegen? Allerdings stelle ich mir die Frage: Wollen die Menschen eigentlich diese glückliche Welt? Ich zweifle daran. Warum? Weil sie diese Welt – auch ohne Gott – längst haben könnten.
Die Bildung ist universell, und wenn die Menschen es wirklich wollten könnte die gesamte Weltbevölkerung davon profitieren. Auch die Medizin ist so weit fortgeschritten, dass ein Großteil der Betroffenen nicht mehr an ihrer Erkrankung sterben müsste, sofern man sich – auch in der Dritten Welt – ihrer in angemessener Weise annehmen würde. Ein Haus für alle Menschen zu bauen, stellt in unserer Zeit überhaupt kein Problem mehr dar, im Gegenteil, viel zu viele Häuser auf der Welt stehen leer. Dass Hunger und Durst auf der Welt beherrschbar sind ist seit langem bekannt. Voraussetzung ist eine intelligente Logistik. Mit anderen Worten, die Verteilung muss verbessert werden. Dass Rassen und Völker sich gegenseitig bekriegen ist auch nur auf Dummheit und Gier zurückzuführen, die ich, wenn ich Gott wäre, sofort abschaffen würde.
Alle Rassen und Völker auf unserem kleinen Planeten bilden eine Einheit, jeder und jede kann sich mit jedem und jeder zusammentun und liebevoll miteinander leben. Und das alles ohne Gott! Warum tun wir es nicht? Weil wir zu egoistisch sind? Weil wir eigentlich auf Krawall getrimmt sind und nicht auf Frieden? Weil wir das Herrenmenschentum erfunden haben und die Sklaverei? Weil wir es besser haben wollen als andere? Weil in unseren Herzen Eigenliebe die echte Liebe vertrieben hat? Die Antwort ist: Weil wir zu blöd sind! Deshalb fällt die Diagnose über die Welt so erbärmlich aus. Eigentlich könnten wir alles haben, aber ich fürchte, wir wollen es gar nicht, jedenfalls nicht für alle. Wenn der eine ein Haus besitzt, will der andere ein Haus und ein Auto. Und wenn der ein Haus und ein Auto hat, dann will der nächste noch eine Yacht dazu. Das geht so immer weiter. Die Menschen sind total verrückt und werden diese Welt in absehbarer Zeit zerstören.
Sie sind das Gift auf dieser Erde. Sie wissen es schon lange und machen trotzdem immer weiter nach dem Motto: Nach mir die Sintflut. Sie fragen nicht, was hinterlassen wir unseren Kindern und Enkeln. Es wird eine ausgeraubte Welt sein, auf der kein Leben mehr möglich ist. Wäre es nicht höchste Zeit umzudenken? Offenen Auges sehen wir zu wie Wälder abgeholzt werden oder abgefackelt für kommerzielle Zwecke, Gletscher schmelzen, das Klima wird unberechenbar. Weltweit kämpfen Menschen gegen Überflutungen, anderenorts gegen Hitze und Dürre. Nichts ist mehr wie es einmal war. Und schuld daran sind wir selbst, wir und die von uns gewählten Anführer.
Wenn ich Gott wäre, ich täte mich für die Schöpfung der Menschen zu Tode schämen. Aber vielleicht ist das ja schon längst geschehen.
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