Wenn die Ohren schmerzen

Mit dem Außenohr ist die sichtbare Ohrmuschel gemeint. Sie fängt Geräusche ein und leitet sie weiter. Foto: Pixabay/Anemone123
Mit dem Außenohr ist die sichtbare Ohrmuschel gemeint. Sie fängt Geräusche ein und leitet sie weiter. Foto: Pixabay/Anemone123

BERLIN: – In den Ohren pocht und sticht es. Vor allem abends und nachts, kaum schlafen kann man da. Geräusche hören sich dumpfer an als sonst. Manchmal kommt auch Fieber dazu, so dass man sich richtig schlapp und schlecht fühlt. Das sind alles typische Anzeichen für eine Mittelohrentzündung. Die hat fast jeder Mensch schon einmal erlebt. Jetzt im Herbst plagen sich viele Leute damit herum, vor allem Kinder.

Was bei einer Mittelohrentzündung passiert, erklärt die Fachärztin Annekatrin Coordes: «Das Mittelohr ist ein kleiner Raum im Ohr, der mit Luft gefüllt ist. Hier wird der Schall durchgeleitet, der von der Ohrmuschel eingefangen wird. Gelangen Krankheitserreger in diesen Raum, so kann er sich entzünden.»

Oft entzündet sich das Mittelohr während einer Erkältung. Dann breiten sich Krankmacher wie Viren oder Bakterien im Rachenraum aus und klettern weiter hinauf ins Ohr. Im Herbst und Winter geschieht das häufiger. Denn die Leute verbringen mehr Zeit in beheizten Räumen mit trockener Luft. Keime sammeln sich dort viel stärker als im Freien. Außerdem trocknen unsere Schleimhäute schneller aus. Sie können die Keime deshalb schlechter bekämpfen.

Die Krankheitserreger lassen die Schleimhäute im Ohr anschwellen. Dadurch kann die Flüssigkeit, mit der sich das Ohr selbst reinigt, nicht abfließen und staut sich. Das drückt und schmerzt dann. «Besonders häufig tritt die Mittelohrentzündung bei Kindern auf», sagt Annekatrin Coordes: «Die meisten Kinder haben sie das erste Mal in den ersten drei Lebensjahren.» Der Grund: «Bei Kleinkindern ist der Kanal zwischen Rachen und Ohr viel kürzer und feiner», erklärt sie. «Mit den Jahren wachsen die Gänge dann, und die Abwehrkräfte werden stärker.» Die Ohrenschmerzen kommen dann seltener vor.

Manchmal fühlt sich so eine doofe Mittelohrentzündung richtig fies an. Dann kommen zu den Ohrenschmerzen noch mehr Symptome hinzu. Viele Kinder haben dann Fieber, sie fühlen sich schwach, ihnen ist schwindlig. Manche müssen sich übergeben oder bekommen Durchfall. Natürlich sorgen sich dann auch die Eltern.

Trotzdem ist eine Mittelohrentzündung eigentlich ungefährlich. «Meistens heilt sie innerhalb von zwei bis drei Tagen von selbst ab», sagt die Ärztin: «Manchmal bekommen Kinder ein Medikament gegen die Schmerzen oder gegen das Fieber. Darüber hinaus muss man die Entzündung aber meistens nicht behandeln.» Die natürlichen Abwehrkräfte schaffen das allein, meint sie.

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