ZÜRICH: Stößt du dir den Kopf an, gibts meist eine Beule und es tut eine Weile weh. Manchmal hat man aber auch ohne ersichtlichen Grund Kopfschmerzen. «Kopfschmerzen sind für jeden etwas anders», sagt Christina Rüsch. Sie ist Ärztin an einer Kinderklinik in Zürich, einer Stadt in der Schweiz. «Wenn ein Kind mit Kopfschmerzen zu uns kommt, versuchen wir zuerst herauszufinden, ob wirklich der Kopf wehtut», erklärt sie. Manchmal löst nämlich der Kiefer oder ein anderes Körperteil den Schmerz aus.
«Was wir machen, nennt sich neurologische Untersuchung. Du kannst dir das vorstellen, wie eine kleine Turnstunde mit Herumhüpfen und Grimassen schneiden», sagt die Expertin. Dabei beobachten die Ärzte, ob etwas nicht richtig funktioniert. Kann jemand zum Beispiel nicht mehr richtig sprechen oder verliert schnell das Gleichgewicht, könnte etwas im Körper nicht stimmen.
«Das kommt aber sehr selten vor. Viel häufiger entstehen Kopfschmerzen durch Verspannungen oder Stress», erklärt Frau Rüsch. Das fühle sich an, als würde etwas auf die Stirn oder die Schläfen drücken. «Die Gesundheitspolizei in deinem Körper sagt dir damit: Stopp! Hier ist gerade etwas nicht richtig. Also fragen wir: Was ist in deinem Leben anders als sonst?», so die Ärztin.
Hat jemand über längere Zeit Ärger mit Freunden oder der Familie oder einfach Sorgen, kann das Kopf- oder Bauchschmerzen auslösen. «Wir haben auch immer wieder Kinder und Jugendliche, die Schulstress haben», sagt Frau Rüsch. «Dann sprechen wir darüber, ob und wie man Entlastung schaffen kann.»
Im Alltag kann es aber auch sein, dass man zu wenig getrunken hat. «Es fällt vielen Kindern schwer aufzupassen, wie viel sie trinken», erklärt die Ärztin. Mindestens 1,5 Liter am Tag sollten es sein, mehr ist besser. Unser Körper ist auch gestresst, wenn wir zu wenig schlafen. «Jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Schlaf», sagt die Fachfrau: «Bei Erwachsenen sind das etwa acht Stunden. Bei Kindern ist es häufig mehr.»
Es kommt auch vor, dass wir Stress nicht als Stress empfinden. Etwa wenn man viele Hobbys und keine Zeit zum Nichtstun hat. Pausen sind wichtig für unseren Körper. «Wir brauchen Zeit, in der wir uns entspannen«, betont Frau Rüsch: «Spiele am Computer, Tablet oder Smartphone zählen aber nicht als Entspannung.» Sie machen zwar Spaß, aber für unser Gehirn seien sie Stress.
Wie viel Bildschirmzeit okay ist, kannst du leicht berechnen: Du teilst dein Alter durch zwei. «So viele Stunden solltest du in einer Woche höchstens in einen Bildschirm schauen. Mit zehn Jahren also fünf Stunden in der Woche», erklärt die Ärztin.