Anklage will Verfahren wegen Rohingya-Verfolgung

DEN HAAG (dpa) - Die Anklage des Weltstrafgerichts in Den Haag hat ein Ermittlungsverfahren wegen der Verfolgung der muslimischen Rohingya-Minderheit im südostasiatischen Myanmar beantragt.

Das teilte der Internationale Strafgerichtshof am Donnerstag in Den Haag mit. Der Antrag war bereits in der vergangenen Woche angekündigt worden. Wann die Richter über den Antrag entscheiden werden, ist unklar.

Chefanklägerin Fatou Bensouda will mutmaßliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit der Vertreibung der Rohingya verfolgen. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich das Gericht für den Fall zuständig erklärt, auch wenn Myanmar kein Vertragsstaat ist. Aber Bangladesch, wohin schätzungsweise rund 700.000 Rohingya geflohen waren, gehört dem Gericht an. Für die mutmaßlichen Verbrechen werden die Militärs im vorwiegend buddhistischen Myanmar verantwortlich gemacht.

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Alois Amrein 07.07.19 07:27
Rassistische Militärdiktatur
Gut so. Es ist zu hoffen, das die verantwortlichen Militärs nicht nur verurteilt, sondern auch konkret zur Rechenschaft gezogen werden. Was sich die Militärs erlaubten, ist ethnische Säuberung und Genozid, das gehört entsprechend geahndet, auch wenn die unverdiente Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi untätig zuschaute. Sie soll ihren Friedensnobelpreis zurückgeben. Myanmar muss weiterhin auf meine Tourismusgelder verzichten. Boykott ist angesagt.