Weltrekord im Präzisionsmessen

Foto: epa/Salvatore Di Nolfi
Foto: epa/Salvatore Di Nolfi

GENF (dpa) - Auf der Suche nach dem kleinen Unterschied zwischen Materie und Antimaterie haben Physiker einen neuen Weltrekord im Präzisionsmessen aufgestellt. Das Resultat: Die Stärke der magnetischen Momente von Protonen und Antiprotonen ist auf neun signifikante Stellen identisch. Die Genauigkeit der Messmethode wurde aber um den ungewöhnlich großen Faktor 350 verbessert, wie die Physiker in der Fachzeitschrift «Nature» berichten.

Nach der gängigen Theorie ist Anti-Materie das genaue Spiegelbild von Materie. Deshalb müssten sich Materie und Antimaterie eigentlich gegenseitig ausgelöscht haben - was augenscheinlich nicht der Fall ist. Die Welt, der Mensch, bestehen aus Materie. Die Physiker wollen deshalb herausfinden, wo genau der Unterschied zwischen Materie und Antimaterie liegt.

«Das magnetische Moment im Proton ist genau gleichstark wie im Antiproton - das wurde aber in dieser Präzision noch nicht vorher nachgewiesen», sagte Stefan Ulmer, Chefwissenschaftler am Base-Projekt der Europäischen Organisation für Kernforschung (Cern) in Genf. Das Experiment fand am weltgrößten Teilchenbeschleuniger statt, den die Organisation im französisch-schweizerischen Grenzgebiet betreibt. Dort lassen die Physiker Protonen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit kollidieren und simulieren damit Bedingungen wie kurz nach dem Urknall, dem Entstehungsmoment des Universums.

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