WIEN (dpa) - Mit einer Ausstellung zur Kulturgeschichte des Kopftuchs will das Weltmuseum in Wien auf die große Bedeutung des Kleidungsstücks außerhalb des Islams hinweisen. «In der heutigen Öffentlichkeit wird das Kopftuch oftmals missbraucht, um die anderen zu markieren und so letztlich eine Grenze zu ihnen zu ziehen», sagte Christian Schicklgruber, Direktor des Weltmuseums, am Dienstag in Wien. Mit der Ausstellung, die ab Donnerstag zu sehen ist, soll nun verdeutlicht werden, dass das Kopftuch viel älter ist als der Islam und auch in anderen Religionen und Kulturkreisen getragen und mit Bedeutung aufgeladen wurde.
In der Ausstellung steht daher nicht die muslimische Frau mit Kopftuch im Mittelpunkt, sondern das Kopftuch selbst als mal schlichtes, mal buntes, mal modisches Kleidungsstück mit langer Geschichte. Die Kopftücher werden dabei ausgestellt wie Bilder und hängen an schlichten Stellwänden. Gemälde, Fotografien und Figuren zeigen zudem, wie Kopftücher bis heute gebunden und getragen werden.