Weltklimarat berät über Synthese-Bericht zum Klimawandel

Symbolfoto: Pixabay/geralt
Symbolfoto: Pixabay/geralt

INTERLAKEN: In der Schweiz haben am Montag die Beratungen über den Abschlussbericht des Weltklimarates zur aktuellsten Analyse des Klimawandels begonnen. «Konzentrieren Sie sich auf die Hauptbotschaft, das Ausmaß des Problems, vor dem wir stehen», gab der Geschäftsführer des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), Simon Stiell, den Delegierten der 195 Mitgliedsländer des Weltklimarates mit auf den Weg.

Der Vorsitzende des Weltklimarates, Hoesung Lee, appellierte an Regierungen, mehr gegen den Klimawandel zu tun. «Täuschen Sie sich nicht: Untätigkeit und Verzögerungen sind keine Optionen», sagte er.

Der Abschluss- oder Synthese-Bericht fasst die Ergebnisse von sechs Einzelberichten zusammen, die seit 2018 veröffentlicht wurden. Sie bilden zusammen den sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates und fassen den Kenntnisstand der Wissenschaft über den Klimawandel zusammen. Der Synthese-Bericht soll die Kernbotschaften herausstellen. Er ist Grundlage für die nächsten Klimakrise-Verhandlungen.

Die Beratungen in Interlaken finden hinter verschlossenen Türen statt. Das Papier soll kommenden Montag veröffentlicht werden. Mehr als 650 Regierungsvertreter sind vor Ort, um die wissenschaftliche Vorlage zu erörtern und abzusegnen. Damit hat das Dokument dann das Gütesiegel aller Länder, und keine Regierung kann die darin aufgeführten Erkenntnisse mehr in Frage stellen.

Unter Verweis auf die bereits veröffentlichten Berichte sagte Stiell dem Weltklimarat: «Wir wissen, was es uns kostet, zu handeln - und nicht zu handeln. Wir kennen die Technologien, die ausgebaut werden müssen. (...) Wir wissen, was wir tun müssen. Jetzt müssen wir den politischen Willen stärken, um die Kurskorrekturen zu ermöglichen.»

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Jürgen Franke 15.03.23 20:30
Die Beratungen finden hinter
verschlossenen Türen statt, da die Wissenschftler jetzt herausfinden müssen, aus welchen Gründen sich die angstmachenden Klima Meßwerte nicht geändert haben, obwohl in der Pandemiezeit weniger Auto gefahren wurde und weniger Flugzeuge am Himmel waren.
Jürgen Franke 14.03.23 07:20
Es ist völlig überflüssig, dass die Bürger
über das Klimathema nachdenken, denn das haben längst die Medien übernommen. Täglich verkündet uns die Glotze, was auf uns finanziell zukommt und wie wir uns zu verhalten haben. Die jugendlichen Straßenkleber haben wir zu akzeptieren
Rolf W. Schwake 13.03.23 20:10
Pfennigfuchserei betreiben und polemisieren ...
... wollte ich nicht mit meinem Beitrag, nur zum Nachdenken anregen. Und ja, ich verfolge die Klimadiskussion sehr aufmerksam, habe aber noch von keiner Studie gehört, die sich mit dem Einfluß von weniger als 1 % bzw. 0,038 % der Erdatmophäre auf das Klima dieser Erde befaßt. Ich ignoriere nicht die Probleme, sondern versuche die Ursachen zu finden - denn nur dann können wirklich wirksame Gegenmaßnahmen eingeleitet werden - blindwütiger Aktionismus, um den Wählern fachgerechtes Handeln vorzugaukeln, ist kontraproduktiv! Und wenn ich Weltwirtschaft sage, meine ich die das Problem in starkem Maße ankurbelnden Weltwirtschaftsmächte. Solange aber die aus den "Dreckschleudern" in Nordamerika, Europa, Australien und anderen G20-Nationen kommenden Verbrenner-Fahrzeuge in Südamerika, Afrika und Großteilen Asiens inklusive Naher Osten und vorderer Orient weiter als "Dreckschleudern" fungieren, ist dem Weltklima nicht geholfen. Mir kommt es fast so vor, als wenn etliche versuchen, vom eigentlichen Problem abzulenken!
Jürgen Franke 13.03.23 19:20
Sie irren sich, Herren Sylten+Schwanke, denn
für "das bisschen Klima " wird nämlich nicht die Weltwirtschaft ruiniert, sondern lediglich die Wirtschaft Europas.
Jürgen Franke 13.03.23 19:10
Für E-Autos kommt auch der Strom
aus der Steckdose. Solange die Infrastruktur noch nicht ausreichend vorhanden ist, sollte man dieselangeriebene Fahrzeuge nicht abschreiben. Unfähige Politiker werden zur Verantwortung gezogen, in dem sie mit ihren Bezügen in den Ruhestand versetzt werden. Vermutlich sitzt jedoch die Partei des Herrn Wissing nicht mehr im nächsten Bundestag.
Jürgen Franke 13.03.23 19:00
Erfreulicherweis haben Kriege
keinen Einfluß auf das Klima, jedoch dezimieren sie die Bevölkerung, wie uns berichtet werden muß.
Thomas Sylten 13.03.23 18:50
@Herrn Schwanke, zum 2.
Sehe gerade, es geht Ihnen darum, für das bisschen Klima doch bitte nicht die Weltwirtschaft zu ruinieren:

Wenn z.B. Herr Wissing es schaffen sollte, die deutsche Autoindustrie erfolgreich vom Elektrifizierungskurs abzubringen -
dann wird diese Industrie schon in wenigen Jahren von vorausschauenderen Konkurrenten aus Übersee hinweggefegt werden. Auch das wäre Evolution - zu unserem Nachteil. Man sollte Politiker wirklich für das, was sie anrichten, zur Verantwortung ziehen..
Thomas Sylten 13.03.23 18:40
@Herrn Schwanke
Danke für den Denkanstoß -
aber Sie werden es kaum glauben: Genau darüber denken "wir" nach - und damit meine ich vor allem Wissenschaftler aus aller Welt. Und ich denke, Sie dürfen sich darauf verlassen dass denen all die Argumente, die Sie anführen, schon seit Längerem bekannt sind.

Ihre Annahme, dass 0,038 oder sonstige Prozent einfach aufgrund ihrer Wenigkeit keinen Einfluss auf 100% Gesamtmenge haben sollten, ist ebenfalls berücksichtigt - und vielfach widerlegt: Denken Sie nur mal daran, wie viel weniger in Prozent z.B. Ihres Körpergewichts an Arsen oder gar Plutonium ausreicht, um Sie umzubringen. Und wenn Sie das auch schier nicht glauben können: Ich kann Ihnen wirklich nicht raten, es auszuprobieren.

Wer sich jedoch angesichts der heute vor aller Augen stramm zunehmenden Klimakapriolen in aller Welt noch mit Rechenspielchen beruhigen will, statt einfach die Augen aufzumachen und sich die Welt anzuschauen -
der hat ein ganz anderes Problem, welches im Film "Don't look up" glänzend persifliert ist. Dieses Problem steht gänzlich im Gegensatz zur gefühlten Selbstwahrnehmung - und nennt sich Ignoranz.
Rolf W. Schwake 13.03.23 18:00
Zum Nachdenken anregen ...
... sollen meine nachfolgenden Zeilen: Wir leben auf diesem Planeten, weil die Natur über mehrere Milliarden Jahre eine Erdatmosphäre aufgebaut hat, in der Dank des Sauerstoffanteils auch wir Säugetiere leben können. Der Anteil der Treibhausgase an dieser Erdatmosphäre beträgt weniger als 1 % - und davon CO2 nur 0,038 %. Ich habe einmal gelesen, dass man diesen CO2-Anteil noch nicht einmal verdoppeln könnte, selbst wenn man alles Brennbare auf dieser Erde in einem Jahr verbrennt, also alles Öl, Gas, Holz und ähnliche Stoffe. Hören wir irgendwo etwas zur Frage, inwieweit weniger als 1 % Treibhausgase, allen voran CO2 mit 0,038 % Anteil an der Erdatmosphäre, Einfluß auf das Klima haben kann? Und das vielmehr, als wir auf einem Planeten leben, der einem ständigen Wandel von Kalt- und Warmzeiten unterworfen ist. Zur Erinnerung: Die letzte Eiszeit dauerte ca. 250.000 Jahre und endete erst ca. 12.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, also vor nicht allzu langer Zeit! Die extreme Verdreifachung (!) der Weltbevölkerung seit dem Ende des 2. Weltkrieges von 2,5 auf über 8 Milliarden Menschen hat für einen rasanteren Klimawandel gesorgt! Aufhalten können wir ihn nicht, höchstens etwas verlangsamen. Und das aber nicht (!), indem man für 0,038 % der Erdatmosphäre die Weltwirtschaft ruiniert! Darüber sollten wir nachdenken!