Weltbank: Länder müssen mehr in Bildung und Gesundheit investieren

Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Foto: epa/Made Nagi
Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Foto: epa/Made Nagi

NUSA DUA (dpa) - Mehr als die Hälfte aller Kinder auf der Welt wird nicht ihre vollen Möglichkeiten ausschöpfen können, weil die Regierungen ihrer Heimatländer nicht genügend in Bildung und Gesundheit investieren. Das ist das Ergebnis des ersten Human Capital Index, den die Weltbank am Donnerstag beim Jahrestreffen der Organisation und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Nusa Dua (Indonesien) vorstellte.

Untersucht wurden 157 Länder der Welt. Deutschland landete auf Platz 11. Den Index führen Singapur, Südkorea, Japan und Hongkong an. Der Ansatz, in Entwicklungsländern zunächst für die Infrastruktur Geld auszugeben, um dann mit besserer Finanzausstattung in Bildung zu investieren, sei falsch, sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Es müsse ein Umdenken stattfinden.

Auf den hinteren Plätzen landeten vor allem die Länder des südlichen Afrikas. Im Gegensatz zu anderen Entwicklungsländern ist dort der Weg aus der extremen Armut steiniger. Während etwa das Gastgeberland des Weltbank-Treffens, Indonesien, sein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen seit dem Jahr 2.000 auf rund 3.000 Dollar fast vervierfacht habe, kämen viele Länder Afrikas kaum voran, sagte der Weltbank-Präsident Jim Yong Kim am Donnerstag. «Viele afrikanische Länder sind im roten Bereich», sagte Kim. «Dies ist eine laute und eine starke Botschaft in Richtung Afrika.»

Der Index misst, wieviel Prozent des optimalmöglichen Wohlstandspotenzials bezogen auf des Bruttoinlandsprodukt von den jeweiligen Ländern ausgeschöpft werden. Mexiko, auf Platz 64 des Index, schöpft etwa nur 61 Prozent des Potenzials seiner Kinder aus. Ein Kind das heute in Afghanistan geboren wird, kann wegen mangelnder Bildung und Gesundheitsvorsorge nur 39 Prozent seines Potenzials ausschöpfen.

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