Merck & Co. senkt Preise

Foto: epa/Justin Lane
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NEW YORK (dpa) - Die harsche Kritik von US-Präsident Donald Trump an der Preispolitik von Pharmakonzernen zeigt in der Branche immer mehr Wirkung. Nach der Zusage des US-Unternehmens Pfizer und des schweizerischen Konkurrenten Novartis, auf Preiserhöhungen zu verzichten, kündigte der amerikanische Konzern Merck & Co. am Donnerstag (Ortszeit) sogar Senkungen an.

So soll das Hepatitis-Medikament Zepatier um 60 Prozent günstiger werden. Bei anderen Produkten will Merck & Co. 10 Prozent weniger verlangen. Man werde den durchschnittlichen Nettopreis der Medikamente nicht über den Anstieg der jährlichen Inflation erhöhen, hieß es weiter. Im vergangenen Jahr seien die Nettopreise des US-Angebots sogar um 1,9 Prozent gefallen.

Trump hatte Pfizer am Dienstag vergangener Woche bei Twitter scharf angegriffen - der US-Konzern solle sich schämen, ohne Grund Arzneimittelpreise anzuheben. Noch bevor das Unternehmen sein Statement abgeben konnte, twitterte der Präsident: «Pfizer nimmt seine Preiserhöhungen zurück, so dass amerikanische Patienten nicht mehr zahlen.» Er hoffe, dass andere Firmen das Gleiche täten.

Anleger nahmen die Ankündigung von Merck & Co. am Donnerstag gelassen auf. Der Aktienkurs geriet nur vorübergehend leicht unter Druck.

US-Pharmakonzerne stehen schon lange wegen ihrer Preispolitik in der Kritik. Pfizer ist als Branchenführer dabei besonders im Fokus. Das US-Gesundheitssystem leidet unter steigenden Versicherungskosten und gilt als eines der teuersten und ineffizientesten weltweit.

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Jürgen Franke 21.07.18 02:32
Da Medikamente etwas billiger werden,
können die kranken Menschen in den USA etwas aufatmen und sich bei Trump bedanken, da er die Firmen massiv angegriffen hat. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass das US Gesundheitssystem zu den teuersten weltweit zählt.