Rätselraten über Ursache des Flugunglücks

Foto: epa/Cantonal Police Of Grisons Hando
Foto: epa/Cantonal Police Of Grisons Hando

FLIMS (dpa) - Zwei Tage nach dem Flugzeugabsturz mit 20 Toten in den Schweizer Alpen laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. «Die Bergungsarbeiten werden voraussichtlich noch mindestens zwei Tage andauern», sagte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft am Montag.

Das 79 Jahre alte Flugzeug vom Typ Junkers Ju-52 war am Samstag auf einem Fels in den Bergen desKantons Graubünden zerschellt. Niemand überlebte den Absturz des Oldtimers.

Die Ermittler haben anders als bei moderneren Maschinen keinerlei technische Informationen, die bei der Ursachenforschung helfen könnten. Solch alte Flugzeuge haben keine Blackboxen an Bord, die Gespräche im Cockpit und technische Daten wie Flughöhe, Geschwindigkeit und mögliche Geräteausfälle dokumentieren und bei Abstürzen in der Regel intakt bleiben.

Die Bundesanwaltschaft teilte weiter mit, man ermittele, ob Handlungen an Bord zu dem Unfall geführt haben könnten.

Die Maschine gehörte der Ju-Air, die ein Verein von Flugenthusiasten betreibt. Dieser hatte insgesamt drei Ju-52 und bot damit touristische Ausflüge an. Im Volksmund werden die alten Flieger «Tante Ju» genannt.

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Leserkommentare

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Norbert Kurt Leupi 09.08.18 01:33
JU-AIR will am 17.08.18...
schon wieder abheben ! Wird nicht vorher noch ein Hinweis auf ein technisches Versagen gefunden ,will die JU-AIR nach neun Tagen ihre Rundflüge mit den zwei übriggebliebenen Oldies fortsetzen ! "Die meisten Leute sterben im Bett ,wenn man etwas erleben will ,hat man halt ein gewisses Risiko " , so die Antwort des CEO der JU-Air zu TELE Zürich ! Dass die JU-AIR nach zwei Wochen nach dem Crash schon wieder abheben will , stösst vielen Schweizern natürlich sauer auf ! Aus Pietätsgründen der Angehörigen,die einen Trauerprozess durchmachen, meinen viele Befragte , sei der " Neu-Start " viel zu früh ! Der Chef des Bundesamts für Zivil-Luftfahrt meinte auch ,dass, wenn kein Hinweis auf einen technischen Mangel vorliegt ,kein Grounding nötig sei ! "Rollt den Teppich wieder ein ,ich fliege nicht mit " !
Jürgen Franke 08.08.18 21:33
Da bekanntlich heute jeder überal alles filmt, ist
lediglich zu hoffen, dass eine von den Iphones oder Handies der Passagiere in den Trümmern der JU52 Maschine gefunden wird, wenn schon Flieger ohne ausreichende Kommunikationsmittel in der Luft sind.
Adi Pieper 07.08.18 15:48
Absturz Zeugen berichten
Es gibt ein paar klare Hinweise, wie der Absturz passiert sein kann. Nach Zeugenaussagen soll das Flugzeug während des Versuches eine 180 Grad Kurve zu fliegen vertikal abgestürzt sein. Die Temperaturen an diesem Tage waren sehr hoch. Ich bin 20 Jahre lang in den Bergen geflogen und weiss wie gefährlich dies sein kann. Bei hohen Temperaturen und Höhe sinkt die Motorleistung erheblich und somit die Steigfähigkeit des Flugzeuges. Hinzu kommen noch die sehr gefährlichen Bergwinde, die auf der Lee-Seite eines Gipfels oder Grates stark nach unten ziehen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die Piloten realisierten, dass sie nicht genug Schub zur Verfügung hatten, um die Bergkuppe oder den Grat zu überwinden und deshalb eine Kehrtwende eingeleitet hatten. Leider sinkt der Auftrieb erheblich während der Schräglage des Flugzeuges in einer Wende. Um nun einen Kontakt mit dem Berg zu vermeiden könnte es sein, dass die Piloten versucht haben ihre Flughöhe zu halten. Dies geht aber auf Kosten der Fluggeschwindigkeit, die sich erheblich verringert. Schliesslich wurde das Flugzeug zu langsam und verlor allen Auftrieb. In diesem Fall senkt sich meistens die Nase spontan und steil nach unten. Das nennt man im Englischen einen stall, es rutscht ab. Wahrscheinlich war leider nicht genug Luftraum unter dem Flugzeug vorhanden, um dieses rechtzeitig zu retten. Hohe Temperaturen, hohe Berge und starker Gegen- oder Seitenwind sind die grössten Gefahren beim Bergfliegen.
Norbert Kurt Leupi 07.08.18 02:52
JU 52 nachrüsten / Herr Jürgen Franke
Logischerweise , JA , zum Nachrüsten ! Aber das Einbauen der neuesten Technik wie"Black-Box ,Recorder et cetera" bringt zuviel Gewicht und dadurch weniger Sitzplätze ! Auch könnte man dann die " Tante JU " nur noch äusserlich als Oldtimer betrachten ! Ein altes Auto hat ja z.B. auch kein ABS- Bremssystem,Sicherheitsgurten ,Scheibenbremsen usw. ,darum ist es eine Rarität oder eben ein Original ! Zwar war Fliegen noch nie so sicher wie heute und trotzdem kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen und teils mit Abstürzen !
Jürgen Franke 07.08.18 01:00
Hoffentlich werden die noch flugfähigen JU52
mit entsprechenden Datenschreibern nachgerüstet. Es ist nicht nachzuvollziehen und auch unverantwortlich, dass wir zwar auf den Mond fliegen können, aber hier nicht wissen, was über unseren Köpfen in der Luft vor sich geht. Einen Stimmenrecorder sollte das Mindeste sein, was in dieses Flugzeug gehört.