Weinendes Kind: Familie aus Bus geschmissen

Archivbild: Transport Co.
Archivbild: Transport Co.

BANGKOK: Fahrer und Begleiter eines Linienbusses der staatlichen Transport Company müssen mit rechtlichen Schritten rechnen, nachdem sie eine Familie mit zwei Kindern zu nächtlicher Stunde des Busses verwiesen hatten, mit der Begründung, dass der zweijährige Sohn zu laut geweint hätte.

Sanit Promwong, Generaldirektor des zuständigen Landtransportamtes informierte zwischenzeitlich in der „Bangkok Post“, dass die beiden Fahrer sowie das Begleitpersonal mit einer Geldstrafe von je 5.000 Baht belangt werden. Ihnen wird vorgeworfen, die Passagiere gekränkt und gegen das Personenbeförderungsgesetz verstoßen zu haben.

Die Familie aus Prachinburi bestieg den Bus auf der der Route Bangkok-Koh Samui, um in der Provinz Suratthani einen Job aufzunehmen. Da eines der Kleinkinder für längere Zeit weinte, wurde die Familie bei einem Raststopp in Cha-am kurzerhand des Busses verwiesen. Der Busbegleiter begründete die Entscheidung damit, dass weder der Ersatzfahrer noch die Fahrgäste auf der Nachtfahrt schlafen konnten. Das Kind habe von Samut Sakhon bis Cha-am ununterbrochen geweint, erklärte er.

Da die Familie aus armen Verhältnissen, lediglich 500 Baht mit sich führte und notgedrungen eine Unterkunft buchen musste, sah sich der Vater gezwungen, Verwandte zu bitten, ihm Geld zu überweisen, um die Reise anderweitig fortsetzen zu können. Er sagte, dass sein Sohn lediglich 30 Minuten geweint hätte und ausländische Passagiere Verständnis zeigten, da das Kind zum ersten Mal auf langer Reise und verängstigt war. Hätte der Fahrer beim Stopp fünf bis 10 Minuten gewartet, wäre sein Sohn ruhiger geworden, erklärte er.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.

Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Mike Dong 12.01.18 20:22
@Hr.Leupi
Ich bin den den 80gern, bevor es USM gab, die Strecke einige Duzend Mal mit Bus gefahren. Dauert ca. 10 Stunden. 2 Fahrer, der eine soll "immer" schlafen, wenn er nicht fährt ? Oder nur ruhen ? Nach 4 Stunden Wechsel ? Passagiere rausschmeissen weil zu laut ? Ist das hier noch T, oder was ? Etwas überzogen. Das sieht die Betreibergesellschaft ja wohl auch so. Sonst gäbe es ja wohl keinen Ärger für die Rausschmeisser.
Norbert Kurt Leupi 12.01.18 13:12
"Schande über ihr Haupt " / Herr Mike Dong
Wenn Sie schon mit "schwerem Geschütz" auffahren, Herr Dong , hätte ich von Ihnen mindestens erwartet , abzuwägen , ob man die "Narrenfreiheit der Jungmannschaft " oder die " Sicherheit der Passagiere " im vollen Bus als Priorität setzt ! Ich bin auch "mehrköpfiger" Vater und Grossvater ,aber bei diesem Vorfall sind mir das Ueberleben der Insassen wichtiger als das Kindergeschrei im " Mini-Dezibel-Bereich " ! Die bessere Lösung wäre gewesen , wenn man Mutter und Kind in die "Kajüte" des schlafberaubten Fahrers verfrachtet hätte und er ,der Fahrer ,auf dem Sitzplatz der Mutter geschlafen hätte ?Aber wir haben ja die Meinungsfreiheit ! Noch !
Mike Dong 12.01.18 12:00
Ich finde, daß alle Kommentatoren, die für den NÄCHTLICHEN Rausschmiss der Familie mit 2 kleinen Kindern stimmten, zutiefst unmenschlich reagiert haben. Es wundert mich allerdings nicht. Bei älteren DACH Männern ist so eine Verbiesterung ja weit verbreitet. Schande über ihr Haupt. Was mich allerdings total wundert ist, daß der Thai Bus-Begleiter so hart durchgegriffen hat. Normalerweise haben hier kleine Kinder "Narrenfreiheit". Und was ist schon Lärm is T ? Da ist doch Kindergeschrei ein kleines Übel. Hier sind die Leute doch ganz an andere Dezibel gewöhnt.
Rudolf Lippert 12.01.18 00:08
@Oliver Rudolph
ich kann dich auch verstehen, sehr gut sogar. Hab schon einiges erlebt. Mein Kommentar klang sehr einseitig, entschuldige bitte. Aber man kann doch nicht eine Familie von der Weiterfahrt ausschliessen. DAS kann doch nicht die Lösung sein. Menschen mit kleinen Kindern haben es nun mal schwerer als kinderlose. Das ist so. Ich glaube auch nicht dass es den Eltern sehr wohl dabei war (wobei in Thailand ist jedem alles sowieso scheissegal, aber gut). Aber ich meine einen Anspruch auf Ruhe nie mitgebucht zu haben....Wurde mir nie versichert.... Es gibt übrigens deutsche richterliche Urteile in denen Kinderschreien KEIN Lärm ist. Wir sind hier in einem buddhistischen Land, also würde ich sagen wenn so ein Krähhannes neben dir sitzt: dein Karma.
Jürgen Franke 11.01.18 18:09
Lieber Michael, nimm es nicht so tragisch,
es wird bei vielen Menschen sehr lange dauern, bis sie registriert haben, bei der Landung in Thailand in einem anderen Kulturkreis, bei Menschen, die eine andere Mentalität haben, angekommen zu sein. Zu mindestens fällt ihnen aber auf, dass die Autos auf der "falschen" Straßenseite fahren, die Mopeds kommen ihnen auf der Einbahnstraßen sogar entgegen. Taxipreis müssen vorher ausgehandelt werden, dann machen die Verkäufer, zu allem Überfluß noch andere Preis für Thais. usw. usw. Schnell werden sich Touristen daran gewöhnen müssen.
Jack Norbert Kurt Leupi 11.01.18 17:49
Familie aus Bus geschmissen
Wie eine Medaille , hat auch diese Geschichte zwei Seiten ! Dass sie rausgeschmissen wurden glaube ich eher nicht , man hat sie ausgeladen , wegen dem weinenden Kind ! Da verlangt man aber auf der andern Seite gute , ausgeschlafende Fahrer um die Bus-Unglücke einzudämmen ! Dann muss man auch verstehen, dass der zweite Fahrer wegen dem andauernd schreienden Kind nicht schlafen konnte ! Ein schwieriger Fall zum unterscheiden , schreiendes Kind oder ausgeruhter Fahrer ? Ich meine , dass die Sicherheit im Vordergrund stehen sollte , der Bus war doch sicher voll !
Josef Reiter 11.01.18 16:47
Fürsorge
Vielen Dank für Ihre Kommentare zu meinen Tweet. Ich erinnere mich , wenn ich mit meinen Eltern und meiner Schwester unterwegs waren das meine Mutter immer in der Lage war , uns beziehungsweise meine Schwester wenn diese weinte zu beruhigen . Da ich sehr viel Reise kommt es immer wieder vor das Kinder dabei sind und auch mal weinen . Der größte Teil der Eltern war immer in der lage die Kinder zu beruhigen . Bei Ihnen die da ungehindert ohne großes Nachdenken schreiben ist es wohl so das Sie nicht die Fähigkeiten erlernt haben wie man mit Kindern und anderen Menschen in so einem Fall umgeht . Bitte seien Sie nun nicht böse mit und gehen Sie in sich und überlegen wie man ein Kind beruhigen kann und was die Ursache des Unwohlseins sein könnte .
Norbert Grassler 11.01.18 13:43
Kinder kann man nicht auf- und abdrehen wie ein Radio. Lt. Herrn Reiter wäre offensichtlich nur knebeln und fesseln denkbar. Wenn ich ein oeffentliches Verkehrsmittel benutze muß ich immer damit rechnen daß es Kinder oder auch sonstige "Stoerenfriede" gibt, wenn ich damit nicht zurechtkomme muß ich mir ein anderes Transportmittel suchen.
Rudolf Lippert 11.01.18 10:57
Volles Verständniss
für ein Kind das weinen muss! Kann auch schon mal ein paar Stunden gehen. Na und? Ein Kind muss sich ausleben können ohne schikaniert zu werden. Wer das nicht ertragen kann muss zu Fuss gehen! Die deutsche Rechtsprechung wäre da voll auf der Seite des Kindes! @Josef Reiter: wie kann man bei einem kleinen Kind Fürsorge tragen dass es nicht weint (im Bus)?
Josef Reiter 10.01.18 16:42
Verständnis
Ich habe volles Verständnis für die Busmanschaft . Bravo ! Die Fahrgäste müssen sich damit abfinden das ein kleinkind die ganze Fahrt durch weint ,das kann nicht sein .Die Eltern müssen Fürsorge tragen , dass das so nicht geschieht .