MADRID: Nico Denz wird kurz nach dem Start abgehängt, kämpft sich über 160 Kilometer ins Ziel und verpasst dennoch das Zeitlimit. Eine Lebensmittelvergiftung könnte das deutsche Red-Bull-Team getroffen haben.
Nach der Krankheitswelle im deutschen Red-Bull-Team ist für den deutschen Radprofi Nico Denz die Spanien-Rundfahrt kurz vor dem Finale in Madrid auf bittere Weise zu Ende gegangen. Geschwächt von Magenproblemen wurde der Red-Bull-Fahrer auf der vorletzten Etappe früh abgehängt, kämpfte sich über 160 Kilometer alleine ins Ziel und verpasste am Ende das Zeitlimit auf dem Picon Blanco um ganze 56 Sekunden.
«Ich akzeptiere natürlich, dass ich nicht starten darf. Raus ist raus, auch wenn es schmerzhaft ist, 20 Kilometer vor dem Ende aufzuhören nach der Hölle der Vuelta, die wir als Team erlebt haben», schrieb Denz auf der Plattform X. Die Vuelta-Organisation hatte den zweimaligen Giro-Etappengewinner am Samstag gar während des Rennens schon als Aufgabe verkündet, doch Denz wollte sich mit seinem Schicksal nicht abfinden.
Denz' Teamkollegen Daniel Felipe Martinez (Kolumbien) und Patrick Gamper (Österreich) mussten am Samstag ebenfalls wegen Virus-Infektionen das Rennen aufgeben, der Russe Aleksander Wlassow schaffte es mit über einer halben Stunde Rückstand ins Ziel. Red-Bull-Kapitän Primoz Roglic war wie sein deutscher Helfer Florian Lipowitz nicht betroffen und geht im Roten Trikot des Gesamtersten beim abschließenden Einzelzeitfahren heute in Madrid von der Startrampe.
«Über Nacht ist eine Krankheitswelle über uns hereingebrochen. Wir untersuchen derzeit, ob eine Lebensmittelvergiftung oder ein anderer Grund die Ursache ist. Mehrere Mitarbeiter sind betroffen und mussten bei der heutigen Etappe aussetzen», sagte Sportdirektor Patxi Vila.