Wasser aus Gletschereis bekommt Schmähpreis

Foto: Pixabay/Mario Hagen
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BASEL: Ein Tafelwasser aus grönländischem Gletschereis hat in der Schweiz einen Schmähpreis für den absurdesten Transport bekommen. Die Warenhauskette Manor, die das Wasser vertreibt, stellte sich der Kritik des Vereins Alpen-Initiative. Sie nahm den Schmähpreis des Vereins, der die Alpen vor dem Transitverkehr schützen will, am Dienstag in der Konzernzentrale in Basel entgegen.

Das Mineralwasser heißt «Berg» und stammt von einem kanadischen Hersteller. «Das Wasser aus geschmolzenem grönländischem Gletschereis wird über 9.600 Kilometer transportiert und wirkt in Anbetracht schmelzender Polarkappen besonders zynisch», meint der Sprecher der Alpen-Initiative. Eine Manor-Sprecherin sagte der dpa, das Unternehmen habe schon im Frühjahr beschlossen, dieses und andere Mineralwasser aus dem Ausland bis Ende des Jahres aus dem Sortiment zu nehmen: «Wir nehmen das Feedback der Öffentlichkeit und der Kundinnen und Kunden sehr ernst.»

Fast 6000 Menschen hatten sich an einer Online-Abstimmung über den absurdesten Preis beteiligt. Nominiert waren unter anderem auch Granatapfelkerne aus Peru, die zur Verarbeitung per Schiff nach Ägypten gebracht werden, dann per Luftfracht in die Schweiz kommen und dort mit Lastwagen in die Läden gefahren werden.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Hans-Dieter Volkmann 29.09.20 20:07
W. Stevens 29.09.20 18:52
Herr Stevens, haben Sie schon einmal gespulte Krabben aus Marokko gegessen? Beim besten Willen, ich kann es mir nicht vorstellen.