Warnungen vor Aufhebung der englischen Corona-Maßnahmen nehmen zu

Mexikos Formel-1-Pilot Sergio Perez von Red Bull Racing feiert mit der Trophäe auf dem Podium nach seinem Sieg. Foto epa/TOLGA BOZOGLU
Mexikos Formel-1-Pilot Sergio Perez von Red Bull Racing feiert mit der Trophäe auf dem Podium nach seinem Sieg. Foto epa/TOLGA BOZOGLU

LONDON: Zwei Wochen vor der geplanten Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England nehmen die Warnungen von Wissenschaftlern zu. «Ganz zurück zur Normalität zurückkehren, ist sicher nicht im allgemeinen Interesse», sagte der Immunologe Ravindra Gupta von der Universität Cambridge am Montag der BBC. Er sprach sich «für ein paar Wochen eher als ein paar Monate» aus, um die die verbliebenen Restriktionen verlängert werden sollten.

Die britische Regierung plant bisher, am 21. Juni alle Maßnahmen aufzuheben. Dann sollen auch Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen. Wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante erwägt Premierminister Boris Johnson, die Lockerungen auszusetzen. Am 14. Juni soll eine Entscheidung verkündet werden. Gastronomie, Wirtschaft und konservative Politiker drängen darauf, den Plan einzuhalten.

Zuletzt war wegen der Delta-Variante die Zahl der Neuinfektionen in Großbritannien wieder deutlich gestiegen. Der Chef der unabhängigen Expertengruppe Independent Sage, David King, sagte dem Sender Sky News: «Dies ist der Beweis dafür, dass eine weitere Welle auf uns zukommt.» King warnte, zahlreiche Menschen litten an lang anhaltenden Folgen einer Covid-Erkrankung. «Dies ist nicht einfach eine Grippe, wenn man geimpft wurde», sagte er. Experte Gupta warnte, das Virus mutiere weiterhin «und wird besser darin, unsere Abwehr zu umgehen». «Wir schaffen es bisher nicht, die Neuinfektionen so zu begrenzen, dass wir die Gesellschaft langfristig vollständig öffnen können.»

Im Vereinigten Königreich sind die Landesteile selbst für die Gesundheitspolitik verantwortlich. Neue Lockerungen gab es in Wales: Dort dürfen seit Montag wieder bis zu 10.000 Menschen an Freiluftveranstaltungen teilnehmen. In Innenräumen sind Treffen von bis zu drei Haushalten erlaubt.

Landesweit hat bisher mehr als die Hälfte der Erwachsenen die für den vollen Schutz als notwendig erachtete zweite Impfung erhalten. Bei der Suche nach weiteren Impfstoffen testet die Universität Oxford ein Mittel, das mit einem Nasenspray verabreicht werden kann. Dafür suchen die Forscher nun Freiwillige im Alter von 30 bis 40 Jahren, die noch keine Impfung erhalten haben.

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